Faksimile 0551 | Seite 543
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Gäscht
Gä́scht, m., –es; –e:
die Gärung; die Hefe, nam. die Spundhefe. Möser Ph. 4, 151; Schaum.
Anm. S. das häufigre Gischt und vgl. Gären, Anm. Nbnf.: Waffeln mit Gescht [Hefe]. Stralsunder Kochb. 413; Hefe ... im gemeinen Leben Bärme oder Gest genannt. Karmarsch 2, 228; Daß der Jäscht [Schaum, Geifer] vor dem Munde steht. Büchner Konkord. 1583a; So kugelt ihre [der Purpurschnecke] Brunst den ausgesognen Jäscht [formt den Thau, den sie getrunken, zur Perle]. Lohenstein Ros. 88; Die silberreine Fluth, | von rothem Jäscht beschäumt. Weichmann 1, 22; Hier sprützten Jäscht und Schleim. Günther 496; Der Schmerz erregt mir Jäscht und Geifer. 202; Kommt in Jast (Gärung) den man nicht stellen (kalmieren) kann. Gotthelf G. 401; Wie sie glaubte, der erste Jast | sei ausgeschäumt. W. 10, 262 = die erste Aufregung etc.; Den Lammwirth zornig machen und in Jast bringen. Hebel 3, 128; Schalt sich innerlich über seinen unnöthigen Jast [Erregung etc.]. Auerbach D. 4, 80; Jast- pulver, ein Pulver gegen die Hitze, gegen das Fieber. Pesta- lozzi 1, 187 etc.; Die Armseligkeit alles Treibens und Ja- stens unserer Leidenschaften. 4, 304; Ohne Hast und Jasten. Gotthelf Sch. 38; Sie hasten und jasten, sie pusten und glühn. Reithard 219 etc., vgl. Frommann 2, 319; 3, 531.