Gare
Gāre, f.; 0:
1) v. gären (s. d.):
a) Die Gärung, der gehörige Grad derselben: Der Wein, das Bier, der Sauerteig ist in der G.; hat seine G.; der Taback hat eine gute G. [Geruch]; Wie lange die Jauche in der Grube gestanden haben müsse, um die erforderliche G. zu besitzen. (56) 95a. Vgl.: Den Wein in der Gohre pfropfen wollen. 4, 26 etc. —
b) die Körper, die die Gärung bewirken, z. B.: Das Verhältnis der Wachholderbeeren zur übrigen G. [Anstellung des Wachholderbranntweins]. Ans. 2, 382 etc. So nam. = Sauerteig, Hefe, zumal Oberhefe (s. d. u. vgl. Gäscht, Gischt). — 2) der Zustand des Gar- Seins: Die Reife ist eine Art G. . .. der Reife aber entgegengesetzt ist die Un-G. der Nahrung im Fruchtgehäuse ... Garheit ... Ungarheit. Bot. 1, 104 ff., nach Aristoteles etc. (s. Gar 1a — h): Der lockere Zustand der Ackerkrume, welchen wir die G. nennen [vgl. 6]; Häute, wenn sie drei Jahre zu ihrer G. und Reife haben. Ph. 1, 38; Ob das Leder die G. erreicht hat; Die Sattler-G., Zubereitung der Felle bei den Sattlern etc.; Die Operation des Kupfergarens ... Die G. „geht zurück“, — „geht zu weit“; Die Hammer-G.; Bis zur G. des Kalkes gefeuert; Die G. der irdnen Pfeifen, der Speisen, der Glockenspeise, des Gangs im Hohofen, des Meilers, der Soole etc. — 3) Bienenz. (s. 2): Die G. des Weisels, die Reife desselben zur Fortpflanzung: Eine Mutterbiene, die die G. hat, heißt „garig“. — G., auch der Legestachel des Weisels. — 4) Weißgärb. (s. 2): die Zahl v. Häuten, die auf einmal gar gemacht, in die Garbrühe gesetzt werden, gewöhnl. 24. — 5) seltner übertr.: Das Lied ist fertig, schon längst, aber es ist noch in der G. 2, 344 = in der Mache, Zubereitung, es wird noch daran gearbeitet. — 6) Ackerb. (s. 2): Das, was das Land zur Fruchtbarkeit bereitet, die Fettigkeit des Bodens und der Dünger: Steinmark dient das Feld zu düngen | und die G. drin zu bringen. 9, 80; Wegen Bau und Besserung, Geil und G. Ph. 4, 327; 2, 484 etc.
Anm. In dem Wort sind mehrere Stämme zusammengeflossen, die nun nicht immer zu trennen sind. — Zu 6 vgl. schwzr. Gur (s. d.): Dünger, frischer Rinderkoth; ahd., mhd. gor, die vielleicht zu gären gehören, doch s. Garst, Anm., worauf auch das vwdt. Geil (s. galstrig) hinweist. — S. auch Garbe 3.
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