Faksimile 0544 | Seite 536
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Gänger Gängerin
Gänger, m., –s; uv.:
Einer, der geht, gewöhnl. nur in Zsstzg. u. wo eine Person bez. wird mit dem weibl.:
~in, f.; –nen, vgl. Geher.
Zsstzg. z. B.: Āūf-: (schwzr.) ein aufgehendes Eiergebäck, s. Auflauf.
Aūs-: der die Gänge besorgt, Laufbursche etc. Miller Siegw. 33.
Bārfuß-: Droysen A. 3, 29.
Bēī-: B. oder Beilaufer (s. d.). Hippel 3, 179 = Helfer.
Bēīcht-: der zur Beichte geht.
Bordéll-: Platen 7, 86.
Dóppel-: eine Person, die in doppelter Erscheinung einhergeht, die man also gleichzeitig an zwei verschiedenen Stellen erblickt oder zu erblicken glaubt; eine Person, insofern sie einer andern so gleicht, daß sie als dessen zweite Erscheinung gelten kann: Gleichsam ein D. unseres Helden. Dünzer Götz 25; Steigst du ein Gleichbild deiner selber, dein D. höhnend vor mir auf? Kühne Freim. 270, s. Doppelgeher.
Fūß-: der zu Fuß geht. Sir. 26, 15 u. o., auch Infanterist.
Hēīm-: Späte H. von der Hochzeit. Auerbach Barf. 140.
Jāhr-: Personen aus einem Jahrgang: Die Linie der ältern J. [Soldaten] folgte dann geschlossen. Rüstow gK. 133.
Kílt-: Nächte, wo die Burschen .. den K–n im Berner Oberlande ähnlich, ihren Mädchen einen Besuch abstatten. Meißner Stein 13.
Kírch(en)-: Die fleißigsten K. Zschokke 1, 33; Auerbach Gv. 110.
Kóst-: Der bei Einem in die Kost geht, von ihm beköstigt wird (s. Tisch-G.): Gleichsam als K. irdischer Glückseligkeit. Fallmerayer Or. 2, 2; W. 5, 33; K–in. 21, 100; Musäus M. 1, 59. Lēīm- (rothwälsch): Abenddieb. Alexis Pitaval 22, 354.
Mūßig-: Die Lungerer u. M. Musäus M. 2, 66.
Nāch-: Ein guter Vor-G. [s. d.] macht einen guten N. Weidner 55.
Nácht-: Nachtwandler: Der Mensch ist doch wie ein N., er steigt die gefährlichsten Kanten im Schlafe. G. Stein 1, 366.
Partēī-: Soldaten, die auf Partei (s. d.) ausgehen, nam. ihr Führer; auch übertr. Einer der zur Partei gehörig, der feindlichen zu schaden trachtet, vgl. Partisan.
Páß-: Pferd, das im Paß geht. Rückert Mak. 2, 28.
Rūthen-: der mit der Wünschelruthe (s. d.) geht: Reisender Bergmann, der . . ein sonderlicher R. war. Novalis 1, 68.
Spazīēr-: G. 11, 35 etc. u. dazu scherzh.: Was will so ein Ding erspaziergängern und erweltfahrern? Immermann M. 3, 201.
Tísch-: Kost-G., zuw. mit dem Untersch., daß der T. nur bestimmte Tage bei Einem isst. ūber-, Úm-, Únter-: (mundartl.) vereideter Marksteinsetzer, Grenzscheider, s. Umgang 1a.
Vōr-:
1) Einer, der einem Nachfolgenden Nach-G. vorgeht. Ap. 1, 16; Folgte geruhig der Spur jener rascheren V. G. 15, 63; Das Genie will Mehr thun, als sein V. L. 4, 109; Ihren Fürgänger [Führer]. Matthesius L. 48a etc. Veralt.: der Vorbeigehende. Zinkgräf 1, 195.
2) seem.: an Tauen u. Leinen ein ihnen vorangehendes Ende oder Stück: V. oder Vorläufer des Ankertaus, der Loggleine, der Wallfischleine. 3) s. Stalder 1, 423. Wáld-: Art Forstbeamte: Die W. und Holzmesser (s. d.). Auerbach Tag. 44. Wēīde-: Thier, das auf die Weide geht. Landwirthsch. Zeit. (55) 143a. Wíld-: (schwzr.) Bergsteiger. Kohl A. 1, 47, vgl. Stalder 2, 450 u. Wildheuer. S. auch Wildläufer.