Faksimile 0539 | Seite 531
Gallert Gallerte
Gállert, m., –es; –e; f.; –en. Gallérte (– ⏑), f.; –n:
„1) die aus den leimgebenden Materien des thierischen Körpers durch Kochen entstehnde quabblige Masse: In Form einer animalischen Gallert. G. 21, 158; „Geronnen fast zu Gallert durch die Furcht“, saß er da. Immermann M. 4, 159; Flüssigkeit, welche beim Erkalten zu einer Gallerte gesteht. Knapp Techn. 2, 523 u. v. So: Fisch-G. etc. 2) nach der Ähnlichkeit, eine Gattung Aftermoose, Tremella, z. B.: Erd-G., T. Nostoc.
Anm. Veralt., mundartl. Nbnf.: Gallerei, von Kalbs- und Schweinfüßen gesotten. Garzoni 749b; 637b; Fisch-Gallreid. Ryff Sp. 154a; euphem. st. Exkremente: Die Galreden, so die Bauren hinder den Zaun setzen. Luther 8, 10b; Baurgalreden. 5, 297a; Gallreten. SW. 26, 4; Gallhart, Gallerich, s. Frisch 1, 315a; Schm. 2, 30; Stalder 1, 416; Benecke 460a. Meist zu dem gleichbedeutenden frz. gelatine (s. d. und vgl. Gelée) gerechnet, schwerlich (nach Adelung) deutschen Stamms, v. ditmars. Keller, geronnene Milch, kellern, gerinnen. Dazu: So gallertig und austernhaft. Goltz 2, 422.