Faksimile 0538 | Seite 530
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Gall
Gáll, m., –(e)s; –e:
(veralt.) Schall, Laut: Und es soll mir der Nachteule G. | nicht vergällen das Gellen der Nachtigall. Rückert Mak. 1, 102; Der Mutter Leid und ängstlich Händeringen, | der Schwester Jammer-G. Mühlpforth Leich. 101 etc.
Anm. S. gellen und gal, galm (Benecke 1, 457). Andre Belege Frisch 1, 314; Schm. 2, 30; Weinhold 25b; Frommann 4, 160; auch: Galm. ebd.; Der Drummeln Widergalm, die hellen Sturmtrompeten. Gryphius Fr. 353. Dazu außer Nachtigall (s. d.) das mundartl. See-G. = Kiebitz, auch Meerschwalbe; vgl. Steingalle; Gall-Loch etc. Schwzr. auch: Der Gell; die Gelle (durchdringende, heulende Stimme). Versch. das mundartl.: Übergall (m.), Übergälle = Rinderpest.