Faksimile 0526 | Seite 518
Faksimile 0526 | Seite 518
funkeln
Fúnkeln, intr. (haben):
hell-leuchtenden, zitternden Glanz von sich werfen, wie sprühende Funken (vgl. funken): 1) Die Augen f. ihm im Kopf; Mit den Augen funkelt der Widersacher auf mich. Hiob 16, 9; Argen Glanzes funkelte die Uhr. Chamisso 4, 127; Sternelein f. G. 11, 60; Dann funkelte die Wuth in seinen Augen. 29, 210; Blümlein .. f. hell vom Morgenthau. Heine Lied. 84; Die Abendsonne funkelte in die .. Fensterscheiben. Kinkel E. 126; All dies bunte F. W. 20, 300; Über und über von Edelsteinen f. HBr. 1, 58 etc. 2) zuw. als tr. mit beigefügtem Obj. (vgl. blicken f, blitzen 1d etc.): Etwas durch Funkeln äußern, hervortreten lassen, nam. im Blick: Freude| funkelt ihr Blick. Kl. M. 6, 336; Sein rollend Auge funkelt Wuth. W. 15, 229; Lässt sie ihr schönes Aug’ ihm lauter Freude f. 20, 200 etc. Kühner von einem Seraph „voll unzähliger Augen, wovon jedes .. mir hellstrahlend entgegensah“: Als noch kaum er das Wort funkelte. Baggesen 2, 144 (s. 3). Auch wohl mit beigefügter Wirkung: Einen blind f., durch den funkelnden Glanz blind machen, blenden etc. 3) das Part.: Mit f–dem Golde. V. Ov. 1, 187 u. o., zuw. gesteigert: Wurden die roth-f–dsten Sterne bleich. Grabbe Hann. 161. Auch in Zsstzg. (s. 1 und 2): Der augen-f–de Kater [mit f–den Augen]. Gutzkow R. 9, 26; Zauberruthe, | stern-f–d [wie Sterne], goldesblank. Grün Sch. VI; In dem thau-f–den [von Thau f–d] Morgenschimmer. Eichendorf Lärm 65; Zorn-f–d [3]. Chamisso 4, 83; 96; Gutzkow R. 2, 173 etc. 4) = flunkern (s. d.): F., munkeln, sausen und brausen. Zelter 3, 390.
Anm. Nbnf. mit Umlaut: Die .. das Licht ausbläst, mag’s fünkeln [Funken sprühn, s. funken] und blaken. Auerbach Barf. 170; G. 4, 50; [Gottes] Wort, das uns in das gläubige Herz fünkelt. Luther 6, 350b; Mühlpforth Leich. 195. Zsstzg, vgl. die von blitzen, glänzen, strahlen etc., z. B.: An-: tr.: funkelnd anblicken. Hölderlin H. 2, 27; Keller LvS. 470; Schwab 71; V. Od. 11, 611; Ov. 1, 235; Hor. 1, 343 etc. Āūf-: Wenn ich ihre Augen so blau a. sehe. Grabbe Herm. 15; Im feierlichen a–den Morgenroth. Voigts H. 92 etc. Aūs-: sich funkelnd kund geben, zeigen, ausstrahlen: Bläulich glänzten die Augen und voll a–der Sehnsucht. V. Mosch. 2, 86; IP. 9, 141; aufhören zu funkeln. 17, 77. Be- (Wappenk.): mit Funken bestreuen, gw. im Partic. I. Dúrch-: funkelnd durch Etwas hindurch scheinen: Da funkelt die Ähre durch. Matthison A. 11, 22. II. Durch-: tr.: Etwas allseitig mit funkelndem Glanz erfüllen, durchdringen: Die Sonne durchfunkelte den Äther. Lewald Ferd. 1, 220; Wie durchleuchtet sah ich, wie durchfunkelt | dieses Herz von ew’gen Liebessonnen. Rückert 1, 305; Schlegel Sommern. 3, 2. Ent-: intr. (sein): funkelnd von Etwas ausgehn, Demselben entfahren: Den Augen entfunkelte strahlendes Feuer. V. Od. 4, 662; Scherr Gr. 1, 232 etc. Entgêgen-: intr. (haben): Die ganze schimmernde Scene | funkelt den Blicken entgegen. Zachariä Tag. 9. Er-: intr. (sein): funkelnd hervortreten, erstrahlen: Dessen hellstes Bild erfunkelt. Arndt 397. Hêr- etc.: Als plötzlich . . | alle Gestirne zugleich herfunkelten. Baggesen 2, 349. Feuer hervor-f. zu sehn. Chamisso 4, 207 etc. Über-: tr.: durch helleres Funkeln Etwas übertreffen und so verdunkeln: Die kleinen Gestirne .. ü. Baggesen 2, 286; Die Gestirne selbst | überfunkelt .. ihrer Augen Glanz. 106; V. Sh. 2, 29. Um-: tr.: mit funkelndem Glanz umgeben: Den all-u–den Sternenhimmel. Claudius 3, 44; Den Thron Gottes, von Engeln umfunkelt. G. 4, 169; Platen 2, 253; Von des Thau’s vielfarbigen Tropfen umfunkelt. V. 1, 61; Ov. 1, 354; Hor. 1, 338. Ver-: intr. (sein): funkelnd vergehn etc.: Verblühen muß und v., | was aus Glanz der Erde bricht. Arndt Gd. 399. Wīder-: funkelnd zurückstrahlen, reflektieren: Widerfunkelt’s aus der Fluth. Schwab 222 etc.