Faksimile 0515 | Seite 507
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Fuder
Fūder, n., –s; uv.; –chen, lein, Füderchen, lein;
-: eig. eine Fuhre, ſo Viel wie mit einem Mal auf
einem Rüſtwagen gefahren werden kann, z. B.:
Beſchäftigt, ein Braut-F., hier [in der Lauſitz] Gerülle
genannt aufzuladen. Willkomm Sag. 1, 8; Stalder 1, 222,
vgl. Brautwagen; Ein großes F. Heu. Peſtalozzi 1, 314;
Eine Stecknadel in einem Heu-F. zu ſuchen. Gotthelf Sch.
182; 25; Man fährt, was eßbar iſt, Gans, Ente ꝛc. .. zu
ganzen F–n an. W. 12, 17; Ein Bauer-F., wie es
Bauern zu laden pflegen, groß, wenn ſie es bekom-
men, klein, wenn ſie es liefern ꝛc. Dann auch
als ein beſtimmtes aber nach Ort und Zeit verſchie-
denes Maß für Flüſſigkeiten, nam. für Wein, für Ge-
treide, für Erz, Salz (ſ. Schm. 1, 514!) ꝛc., auch für
Wieſen, eig. ein Stück, worauf ein F. Heu gebaut
wird. Vgl. Führling, m., –s; –e: in Schwaben
ein Weinfaß von der Größe, daß es ein Einſpänner
fahren kann.
Anm. Ob F. = Biſſen, in Meißen hierzu gehört, iſt
fraglich. S. ferner Foder, zur Bez. einer Blechſorte.