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Frohn Frohne
II. Frōhn, m., –(e)s; –e; -: 1) auch ~e, m.,
–n; –n: herrſchaftlicher Diener, nam. des Gerichts,
Frohnbote, ſ. Haltaus 534; Wäre der Holzgraf Markherr,
ſo würde die Pfandung durch einen F–en geſchehn. Möſer Osn.
1, 15; Ein neuer Freigraf. . . Sein eigner Frohne ſchritt er
durch das Land. Freiligrath Garb. 33; Frei-F., bei einem
Freigericht; Gerichts-F. Pröhle J. 10 u. o.; Hen-
kers-F. [-Knecht]. Heine Lied. 32 ꝛc.; Erb-F.: (ver-
alt.) ein das Urtheil des Großrichters vollſtreckender
Unterrichter in Weſtfalen, vgl. Frohne 1. 2) (ver-
alt.) Bergb.: der dem Landesherrn zu zahlende, durch
den ſogen. Fröhner eingeforderte Bergzehent. Schm. 1,
613; Haltaus 534. 3) der der Herrſchaft zu leiſtende
Zwangdienſt, Frohndienſt, ſ. Frohne: Wer wird F.
thun ohne Lohn? Rückert Mak. 1, 37; Wo ſie bei dauern-
dem F–e das Brot kaum warben mit Taglohn. V. 2, 38;
Die das Joch | des F–es drückt. 45; Der Dank war Lei-
bes-F. 30; Ihm wird durch F. und Zwang geerntet. 4,
145; Beut des F–es [der Knechtſchaft] Feſſel uns Gallia.
3, 83; 40 ꝛc.