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Frische
Frische, f.; –n:
1) das Frischsein, die Frischheit: Der aus dem Geleise des gewohnheitsmäßig Angelernten die vollständige F. selbständiger Schöpfungskraft herausrettete. Devrient 3, 206; Wo den Menschengeist eine gewisse F. verlässt. G. 19, 26; Die F., die Derbheit Blüchers. Lewald Ferd. 3, 188; Ihr deutschen Wälder, rauscht in euren F–n [s. 2]. Rückert 2, 171 etc. So auch: Die Lilien-F. H. 8, 236; In der philisterhaften Verzopfung unseres Lebens die Natur- F. verloren. Lewald Ferd. 1, 43; Was mit ganzer Ur-F. in unsere eigne Zeit hereinschlägt. KMüler Nat. 5, 33b etc. (s. Zsstzg. von frisch). 2) Ort, wo es frisch ist und man sich erfrischt, z. B.: Der prächtigen Wohnung in der ewigen F. [Element des Wassers]. G. 12, 58 etc., nam.:
a) kühler Sommeraufenthalt: Hielt hier ihre Sommer-F. Auerbach Barf. 119; Aus diesem italienischen Fresco und Frescura haben die deutschen Tiroler ihre „Sommer-F–n“ (Sommerwohnungen) hergenommen [?]. Kohl A. 2, 220; Scherr Nem. 2, 149; Endlich lassen sogar die ärmsten Leute den Sommer nicht vorüber, ohne in die F. zu gehen oder wie sie es nennen, ins Heu liegen etc. DMuseum 1, 2, 167; Die Somerfrischler. ebd. [Leute in solchem Aufenthalt].
b) wei d m.: wasserreicher Ort, wo sich das Wild frifcht: In großen Brüchen und F–en. Döbel 1, 46a; 47aetc.