freundlich
Freundlichkeit
Frēūndlich, a. (~keit, f.; –en):
1) dem Wesen eines Freundes gemäß, liebevoll, huldvoll: Danket dem Herrn, denn er ist f. [,gütig“ und seine Güte währet ewiglich. 106, 1 etc. (so auch Der Herr ist f. Dem, der auf ihn harret. 3, 25 etc.; Die F–keit und Leutseligkeit [,,Güte und Menschenfreundlichkeit“ Gottes. 3, 4. — Außer dem theolog. Gebrauch und den Zsstzg. (s. d.) selten in diesem allgm. Sinn, s. 2. —
2) von einem gefällig entgegenkommenden Benehmen, wie. es sich nam. in Mienen und Gebärden zeigt, zunächst als Zeichen innern Wohlwollens: Ein f. Wort erfreuet. 12, 25; Wenn des Königs Angesicht f. [,,leuchtend“ ist. 16, 15; Antworte ihm f. und sanft. 4, 8; Der Feind stellet sich f. 12, 15; Ein f. Weib. 26, 16; „Mit einem einzigen guten Wort“. .. Gut heißt f., nicht bittend. 12, 81; Und doch ist es in manchen Fällen nothwendig und f., lieber Nichts zu schreiben, als nicht zu schreiben. 15, 11; Deine Wünsche, die f–e Lebhaftigkeit, womit du sie ausdrückst. 13; Lebte aufs allerf–ste mit Undinen. 8, 71; Er war immer f. [gegen Andre], aber nie heiter [in seinem Sinn]. N. 1, 152; Besser ein mürrischer Freund, als ein f–er Feind; Zwar f. ist dein Rath, jedoch nicht freundschaftlich [s. d.] etc. — Abhäng. Verhältnisse, gw.: Gegen Einen, aber auch: mit R. 2, 71), zu E. 202; Mus. 1, 282; Acc. 1, 142) Einem f. sein, dann auch, sich 1 nähernd, mit bloßem Dat.: 2. 10, 7; So wenig f. | dem schwachen, kranken Weibe. 2, 22. — Zuw. auch (s. Freund 5 f.) ironisch: Soll ich mich vielleicht noch für den | Hieb in Arm bei dir bedanken, | den du in der Schlacht bei Nürnberg | f–st mir verabreicht hast? Tr. 288 etc. — So auch: Seine ewige F–keit ist mir zuwider; Sie ist die F–keit und Liebe selbst. 16, 267; Ich dank Ihnen für Ihre F–keit [Güte, auch iron.]; Andere F–keiten [Beweise von Gunst, Zuneigung]. 36, 114; Einen mit F–keiten überschütten; Mit F–keiten Herz und Geist [gespeist]. 3, 156 etc. —
3) auch von Sachen: angenehm, erfreuend (s. Freund 6): Eine hübsche, f–e Stadt, Wohnung; Helles, f–es Wetter; F–er Sonnenschein; F–e Sterne, Blumen; Ein f–er Anblick; Hier ist nicht f. zu trinken, die Fliegen umsummen die Gläser. 5, 10; Das Gebirg auf der linken Seiten ist etwas fründlicher. 643a, vgl. un-f.; Bergb.: F–e Bergarten, Metallmütter etc. —
4) Je länger je freundlicher, Name einer Pflanze, Iychnis diocca, s. Je 9.
Anm. Schon ahd. friuntlîh, angenehm wohlthuend. 3, 785. — Gedehnt: Mit freundelichem Gruß. rath 1, 105. — Mundartl.: Eine F–keit anstellen. U. 2, 312, einen Proceß durch Vermittler freundschaftlich vergleichen lassen, vgl.: Der [Streit] ward .. auf einer Tagleistung f. vertragen. 643a.
Zsstzg. s. die von Freund, z. B.: Blūts-: verwandtschaftlich: B–e Schatten [die Geister der verstorbnen Brüder]. V. Ov. 2, 87. — Dīēnst- etc. (veralt.): dienstergeben etc.: Als werden Ew. von Amtswegen requirieret, für die Person aber d. ersuchet. Musäus Ph. 1, 42; Ergehet an Dieselben mein und meiner Eheliebsten dienst- und ehrenfreundliches Bitten etc. Rabener 3, 44; 40 u. ö. —
Gást-: gastfrei: G. und geschäftig haben sie immer Fremde bei sich aufgenommen. G. 6, 329; Zum g–en Halmendach. V. 3, 3; Un-g. etc. —
Kínder-: s. Volks-f. —
Lícht-: das Licht, die Aufklärung begünstigend, zur Sekte der Lichtfreunde gehörig. —
Ménschen-: liebevoll gegen die Menschen, vgl. human: M., nicht ein Quarrer. V. 4, 26; M–keit. Fichte 7, 324. —
Sónnen-: freundlich wie die Sonne: In s–er Gestalt | grüßt uns die weite Welt. Schwab 22. —
Un-: ungefällig, mürrisch, auch (von Sachen) unangenehm, rauh: U–es Wetter etc.; seltner: Die Räuhe [Rauheit] und U–keit des Bergs. Stumpf 600b etc. —
Vólks-: in der Weise eines Volksfreunds, s. auch: Einen Anstoß zur v–en Schriftstellerei gegeben, die mit der kinderfreundlichen ganz Hand in Hand ging. Gervinus Lit. 5, 350, vgl.: Die Literatur der Volks-, der Kinderfreunde (s. Freund 6).
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