freudig
Freudigkeit
Frēūdig, a. (~keit, f.):
1) froh, sich freuend: Über Etwas f. sein; Ein f–es Gefühl; F. der Waffen. 5, 185; F. des Erfolgs. Cymb. 3, 1; Artemis, f. des Bogens. Od. 11, 172; F. zur Feldschlacht. Il. 13, 396 etc. — Mich, der endlich entflohn des Zimmers Gefängnis | und dem engen Gespräch, f. sich rettet zu dir. 75a; In das heitre Reich der Farben | ringen sie sich f. los. 55a; Auch der Launen Übermuth | hätt’ er geeifert zu erfüllen | mit F–keit um Gottes Willen. 67b; Die Zähren | .in F–keit verkehren. Ar. 3, 32 etc. — 2) froh, Freude erregend, erfreuend: Ein f–es Ereignis; Ein f–er Tag; F–e Nachrichten, Botschaften etc. Veralt.: Freudsam wird die Gedächtnis der vergangenen Übel. 54b. — 3) froh, mit frohem Muth erfüllt, unerschrocken, muthig, — sich vermischend mit dem alten „freidig“, das z. B. in den nachfolgenden Bibelstellen hat, wo es neuere Ausg. ungeschickt mit f. vertauschen, s. Anm.: Freidige und unerschrockne Löwen. 11, 18; [Das Roß] strampfet auf den Boden und ist freidig mit Kraft. 39, 21; Seine Freidigkeit ist wie eines Einhorns. 4. 23, 22; Die Juden hatten eine freidige Zuversicht zum Herrn. 2. 10, 28; 7, 12; 1, 3, 4; Sei nur freidig und führe des Herrn Kriege. 1. 18, 17; 2, 2, 7 etc.; Zu welchem ich freidig rede. 26, 26 [,,mit Freimüthigkeit“ Gieb deinen Knechten, mit allerlei Freidigkeit zu reden dein Wort. 4, 29; 31; 13 etc. — Vgl.: Euer Liebstes zu erretten, fallt f., wie ich cuch ein Beispiel gebe. 9, 244; Froh, wie seine Sonnen fliegen | durch des Himmels prächt’gen Plan, | wandelt, Brüder, eure Bahn, | f. wie ein Held zum Siegen. 19a (s. 19, 6); Jene F–keit zum Tode [Todesmuth]. vinus Lit. 3, 440.
Anm. S. Freude, freuen, froh. Das urverwandte, aber doch versch. freidig (s. 3) z. B. 1, 600 ff.; hold 23a; [Die kastrierten Pferde] verlieren .. allen Muth und Freidigkeit. Th. 29; So du .. nit aufhörest den Jüngling .. fraidig zu machen und wider uns zu verhetzen. 6b [Od. 2, 190]; Das Schwert macht :ein Fraidigen noch fraidiger. 69a [16, 294]; Die Haubtfreidigkeit .. und höhesten Trotz, der’s allein thun und halten muß, wenn Gottes Gericht dahergehet. 6, 54a; So keck und freidig gemacht. 497b; Luth. 13b etc., ahd. vreidic etc. — Davon versch. freidig: flüchtig etc. 1, 601, vgl. 495 etc.
Zsstzg. vielfach (vgl. froh), z.B.: Die aufopferungsf-e Mutter. Gutzkow R. 7, 374; Leichtsinn der Genuß- F–keit. Scherr Nem. 2, 44; Daß all mein Wort und Lieb aus einer großen, gott-f–en Frühlingsidee emporblühte. Heine Sal. 1, VII; Bei euch nur wohnt die Herzens-F–keit. Tieck 10, 231; Die hoffnungs-f–e Stimmung. Bodenstedt 2, 84; Das kunst-f–e hellenische Leben. Stahr P. 1, 259; So lebens- und gottes-f. Keller gH. 2, 44; Ihr Frohsinn, ihre Liebes- F–keit. Lewald Ferd. 3, 152; Zur pfeil-f–en Artemis. Stahr (Nat.-Zeit. 7, 395); Eine gewisse todes-f–e Ahnung. Gutzkow R. 5, 173 u. v. ä.
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