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Freier
Frēīer, m., –s; uv.:
1) Einer, der sich um ein Mädchen bewirbt, auch übertr.: Auf F–s Füßen stehn [Heirathsgedanken haben]; Was bist du Mensch denn, gier’ger Allumfasser, | des Universums kühner F.? Chamisso 4, 187; Die Schöne findet Verehrer, auch F. und endlich wohl gar einen Mann. G. 18, 74; Ich bin der Werber und du bist der F. 11, 178; 154; Ihr verschmähten F. 3, 139; Der Ost, der kecke F. | löst den Knospen ihre Mieder. Platen 2, 51; 4, 293 etc.
2) in der Diebsspr.: der zu Bestehlende. Publicist (1855) 6.
Anm. Selten: Einer, der für einen Andern freit, Weid- ner 303, der Freiwerber, wofür oft die Zsstzg.: Ich will Freiersmann sein. Was krieg’ ich, wenn ich sie dir kupple? G. 8, 138; Der Freiersmann oder, wie die Deutschen in Litthauen das Wort aussprechen, der Freismann. Temme SchwM. 3, 91 etc. Seltner F–smann st. F., z. B. Gersäcker Miss. 3, 150. S. auch I. Frei 3.