Fott
Fótt, m., –(e)s; Fötter: ungw. außer in der
Zſſtzg.: Húnds-: 1) höchſt ehrenrührige Bez. eines
ſchändlichen, niederträchtigen, nam. auch feigen Men-
ſchen (ſ. Etcetera): Unter uns iſt kein H., der den Eid
bricht. Alexis H. 1, 2, 330; Der H. wäre werth, | daß er
am Galgen hinge. Göckingk 1, 246; Höfer V. 13; Kann
man auch Hundsfötter ſo ins Bockshorn agen? L. 1, 416;
13, 302; Der iſt ein H., der nicht ſcharrt. Voigts H. 19;
Jeder kahle H. plackt dich. V. 4, 115 ꝛc.; auch: Worte
ſind rechte Hundsfötter, ſeit Verſchreibungen ſie zu Schanden
gemacht. Schlegel Sh. 2, 232. — 2) ſeem.: ein kleiner
Stropp, der am Stropp eines Blocks befeſtigt iſt, um
daran vermittels eines Maulſtichs den Läufer oder Man-
tel eines Takels feſtzumachen. — 3) Buchbind.: Hunds-
föttchen, eine Umbeugung an beiden Enden des Rückens
bei Pergamentbänden.
Anm. Nbnf. Hundsf utt. Friſch 1, 310c; Die Hunds-
futter. G. Stein 1, 135; Über ſolche Hundsfü tter zu herr-
ſchen. FMüller F. 32; Zachariä 1, 77; Meint ihr, daß er
eine Hundsfutte iſt. Gryphius Sq. 23. — Fortbildun-
gen: Hundsfötterei, f.; –en: niederträchtige Schänd-
lichkeit; Wenn zu viel Hundsfü ttereien ihm übern Leib fallen.
FMüller F. 55. — Hundsföttiſch, a.: niederträchtig,
und ſo wie Dies, oft einen hohen Grad anzeigend: Was?
Seiner Majeſtät alſo — — | ſo — — hundsföttiſch an-
zukommen. B. 49a [ehrenrührig begegnen]; Die Zeiten ſind
h. ſchlecht. Klencke Gſp. 1, 256; 2, 154; Daß es eine h–e
Sache ums Lügen iſt. L. 1, 555; 13, 472. Zuw. auch,
wie ähnliche Schimpfwörter, in milderm Sinn: Das kleine
h–e Ding! Sch. ſ. Boas Sch. 1, 228 ꝛc. — S. Fotze Anm.
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