fort
I. Fórt, adv.:
1) eig.: vorwärts, das Vorrücken bezeichnend: Es will mit der Sache, mit seinem Geschäft, mit ihm nicht recht f. etc. Vgl.: Fortgang haben, gewinnen; Fortschritte machen, fort-helfen, kommen etc.: Wir zogen aus .. eine Laterne in der einen Hand, unsern Raufdegen in der andern und so f. [s. 2c u. 3] durch die Stadt. 107b. —
2) daher, insofern das Vorrücken sich an den ursprünglichen Standpunkt, an das Frühere anschließt, =ferner, weiter, das Nicht-Verlassen des Angefangnen, das Nicht- Herausgehn aus einem Zustand oder einer Thätigkeit, das darin Bleiben und Beharren bezeichnend.
a) so nam. neben Zeitw. in bald engerer, bald loserer Verbindung, vgl. nam.: Fortfahren, -setzen etc.; Er schrieb ruhig f. [weiter; fuhr fort zu schreiben], ohne sich stören zu lassen; Soll ich immer so fortarbeiten, wie Sie? 12, 18; Eine ohne Abbruch nach diesem Gesetz fortentwickelte Sprache. 7, 317; Gieße nur, tränke nur fort die .. Frösche. 1, 279; Daß wir [Teufel], obgleich gern ruhend, aus Zwang fortschmoren u. spuken. 2, 139; Rosine schlummert fort. 11, 254 etc. = ununterbrochen (s. b) weiter. —
b) hierher gehören auch die Verstärkungen: Man ist darauf wie angepicht, | will immer ab [vom Pferd] und trabt in einem Stücke nur weiter fort. 1, 105; In einem Zugef.; In einer Tour f.; In Einem f. 4, 163; 12, 161; 20, 75 etc.; Es regnete in Eins f. R. 1, 133; Das geht an Einem fort. 7, 68; NGsch. 1, 31; Br. 2, 146 etc. — Er meißelt unablässig fort und fort. 4, 147; 298; Bleibet heilsam f. u. f. | immer noch ein freundlich Wort. 4, 63; 6, 373; Drei Tage f. und f. | kein Sonnenschein. N. 431 etc. Bei den schlesischen Dichtern etc.: F. für f. 2, 47; Geistl. 4, vgl.: Für und für; auch: immer-f. u. ähnl. Zsstzg. —
c) Und so fort = und so weiter, zu bez., daß noch Anderes ganz in derselben Weise wie das Vorangehnde folgt. Jn andrer Bed. s. 3. —
d) in Bezug auf einen best. Zeitpunkt, an den sich das Folgende unmittelbar anschließt, nam. in Verbindung mit einem Futur oder „sollen“ von der Zukunft (vgl. die jetzt gewöhnlicheren: fortan, hin-f., fürder): Der Acker soll f. sein Vermögen nicht geben. 1. 4, 12; Ich werde f. nicht mit euch sein. 7, 12 etc. = von nun an, künftig. Doch früher auch, wie so-f. (s. d.), allgm. von der Zeit: Weil dich der Donner nicht f. in die Erde schlägt. 5, 44; Der .. nicht alle Mahlzeit f. in den Kalender schreibt. 7, 48. —
3) rein örtl., insofern das Vorrückende sich von der ursprünglichen Stelle entfernt, = weg (s. d.), nicht mehr an dem ursprünglichen Platz; dann auch, insofern Etwas an seinem Platz bleiben sollte, verschwunden, verloren: Als er das Nest ausnehmen wollte, waren die Vögel f. [ausgeflogen]; Das Buch ist f., ich kann es nicht finden; Etwas fortbringen etc. — Vielfach in Verbindung mit Zeitw., zunächst der Bewegung, zur Bez. der Bewegung von einer Stelle, z. B. die Intrans.: Fort-gehen, laufen, rennen, eilen, fahren, reiten, schwimmen, springen, kriechen etc., und die Trans.: Fort-bringen, schaffen, treiben, jagen, reißen, schicken, legen, werfen, stellen, stecken, wälzen, wehen etc., woran sich andre reihen, z. B.: Fortpeitschen, durch Peitschen fortschaffen etc.; Die Schmerzen fortzuküssen, fortzuscherzen [durch Küsse und Scherze zu vertreiben]. 1, 54; Die Schöne fleht mich fort [treibt mich flehend fort]. 3, 264 etc. Viele dieser Zsstzg. sind mehrdeutig, vgl. 1 u. 2a und z. B. fortarbeiten etc. — Auch ohne — leicht ergänzbares — Zeitw., z. B. imperativisch: Ab! und fort! DW. 5, 19; F., Halunke!; F. mit Dir etc. — Ich höre Das und f. aufs Schiff [ging es etc.]; Daß er ihn in die Kutsche packt und f. mit ihm [fährt], jagst du nicht, so gilt’s nicht, nach Straßburg. 658b; Indem sie mit Eduard den Saal einmal auf- und niederwalzt, winkt sie uns Allen im Vorbeifliegen und so f. [vgl.: so-f. u. s. 2c] aus der Thür in den Wagen. Flor. 62 etc.
Anm. Gehört zu „vor“ (s. d.), vgl. vorwärts. Veralt. Komparativ: Alsdann forter [weiter, ferner] holen sie noch einen Esaīam aus einem Winkel daher. B. 2a, s. förder, fürder.
Zsstzg. z. B.: All- [2b]: immerfort. Keler LvS. 386; 425; Scherr Gr. 2, 82; 159; HSmidt gL. 2, 109 etc. Vgl.: Sie will allesfort klüger sein als der Papa. Lenz Sch. 1, 259. —
Also-: verstärktes sofort: Blicke nach einem neuen [Weg], um ihn a. frisch und muthig anzutreten. G. 18, 262; 12, 143; Kl. 12, 270; Stiling 1, 106; 2, 22 etc. — Ewig- [2b]: immerfort, in alle Ewigkeit: Ein solches Sein, das e. nur werden soll. Fichte 7, 304; 307; auch getrennt: Der Regen regnet ewig fort. Chamisso 4, 77. — Hin- [2d]: von nun an, künftig, fort-an, -hin. 1. Mos. 8, 21; 9, 11; Nicht herrscht durch fremder Formeln Düster | h. Gerichtsherr oder Priester. V. 3, 176. Zuw. mit dem Ton auf der ersten Silbe: Vergieb mir meine Weise, | mir h. (– ⏑) gnädig bleib. Arndt 66. — Selten = künftig, ohne Anschluß an die Gegenwart: Doch heimkehrst du zu Jenen ein Rächer h. der Gewaltthat. V. Od. 11, 118. — Ungw.: Es wölbte hoher sich der Gang und gab | dem Aug ein unermeßlich Feld h. [frei]. Chamisso 4, 25. S. hinfür. — Jmmer- [2b]: un- unterbrochen weiter, fortwährend: Er arbeitet i. daran etc. — Über den Untersch. von „,immer“ s. d. — So- [2d u. 3 das letzte Beisp.]: sogleich, ohne daß eine Zeit dazwischen liegt; auf der Stelle: Er ging s. zum Richter; Er soll s. aus dem Haus etc. — Wēīter- [2b]: ferner etc.: Und w. war es Friedrich der Große . ., der etc. Grube Geogr. 3, 46.
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