Faksimile 0488 | Seite 480
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förmig Förmigkeit
Förmig, a. (~keit, f.):
eine Form habend, gw. nur in Zsstzg. ,–vgl. Förmlich: 1) mit Hauptw. als Bstw.: zur Bestimmung der Ahnlichkeit (s. Form 1): Ampfer-f–e Blätter [von der Form des Ampfers]. Burmeister gB. 2, 265; Becher-f–e Körper. Gsch. 446; S-förmig. 482; Faden-, gabel-, herz-, kegel-, kugel-, nieren-, röhren-, sattel-, schnecken-, tafel-, walzen-f. etc. in unerschöpflicher Zahl. Seltner dagegen Zsstzg. wie: Eine rechts-f–e Frist gesetzt. Mecklenb. Erbvgl. §. 327, wie es dem Recht gemäß, konform ist; ferner: Ein vornehmer, welt-f–er Mann. Stilling 4, 5, der die Formen der Welt, d. h. der feinen Welt, inne hat; Die Gnade Gottes macht ihn gottförmig und vergöttet ihn. Luther l, 176a = gott- ähnlichetc. 2) mit Zahlw. als Bstw.: Eīn-: was nur eine Form hat oder zeigt, keine Abwechslung darbietet, monoton (s. 3: gleich-f.): Es ist ein e. Ding um das Menschengeschlecht. G. 14, 10; Die lästige E–keit unterbrechen. 29, 209; Sch. 525b; In einer schönen ununterbrochnen E–keit. Tieck 2, 279 etc.; E. stellt Natur sich her, doch tausendförmig [unter tausend verschiednen Formen auftretend] ist ihr Tod. Platen 2, 51; Viel-f.; Vielformige pitoreske Felsen. Pückler Verst. 1, 181 etc. 3) mit Ew. als Bstw., nam.: Gleich-f.: sowohl von mehrern verglichnen Ggst.: gleiche Form (Art und Weise) habend, als auch von einem: durchgängig sich gleich bleibend, immer und überall dieselbe Form (Art und Weise) bewahrend, ohne Abweichung davon: Die Soldaten sind g. gekleidet; Er geht im Sommer und im Winter g. gekleidet; Die g–e[gleichmäßige] Bewegung des Pendels an der Uhr; Diese Musik ist reich an Abwechslungen [also nicht „einförmig“, s. 2] und von Anfang bis zu Ende g. schön; Liegen die Schichtungsebenen verschiedenartiger Massen .. mit einander parallel, so heißen sie g. gelagert; schneiden sich ihre Schichtungsflächen unter irgend einem Winkel, so nennt man sie un-g. oder abweichend gelagert. Burmeister Gsch. 173; Die unterste in größerer G–keit und Mächtigkeit verbreitete Abtheilung. 239; Jch hütete mich, an den Umständen Viel zu verändern und durch die G–keit meiner Erzählung verwandelte ich in den Gemüthern meiner Zuhörer die Fabel in Wahrheit. G. 20, 74; Ein g–er Genuß war das Loos des Hirtenstandes. Sch. 1010a; Den göttlichen Gesetzen g. [konform, gemäß] leben etc. Sonst in solchen Zsstzg. meist ohne Uml. wie: gleichformig. Luther 6, 364a; Schwach-, starkf rmige Zeitwörter, die schwache od. starke Formen (Abwandlung) haben; Schönformig (s. 4) etc., so selbst: Ähnliche Dreiecke sind gleichformig etc. 4) mit Vorsilben: Míß-f.: eine Mißform habend, mißgeformt, häßlich, entstellt: Im Gewölk m–er Riesen Erscheinung. V. 3, 30, Hor. 1, 21; Mundrasch [heißt er ihr] ein Wetterhahn ..; schweigsam ei nun, ein Klotz .So dreht sie Jeden zu M–keit. Sh. 1, 411. Un-f.: gew. unförmlich (s. d.). HvKleist Kr. 125; Mügge Norw. 1, 131.