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Flötz Flöz
I. Flö́tz, Flȫz, n., m., –es; –e: eine wagerechte
Fläche, nam. Bergb.: ein tafelförmiges Lager von
geringer Neigung gegen den Horizont, zumal wenn es
Steinkohlen oder den kupferhaltigen bituminöſen Mer-
gelſchiefer enthält: Das Dach [Hangende], die Sohle [das
Liegende] des F–es ꝛc. Burmeiſter Gſch. 231; G. 27, 412;
40, 206 ꝛc.; auch übertr.: Sämmtliche Familienbilder,
f–weiſe übereinandergeſchichtet. 26, 235; Daß das phyſio-
gnomiſche F. ſo ergiebig iſt. Muſäus Ph. 1, 11; Das ganze
F. [die ganze Maſſe] vcn eingepfarrten Ehebrechern. IP. 2,
174 ꝛc. Zſſtzg. z. B.: Das Eiſen-F. Zſchokke 8, 18;
Horn- F., d. i. ein Kalk-F. von Hornfarbe; Kohlen-,
Steinkohlen-, Schiefer-F. ꝛc.; Hier wurden vor al-
ten Zeiten die Tagflöze abgebaut (vgl. Tagbau ꝛc.). G. ꝛc.
Anm. Fletz, wohl Nbnf. zu Fleck (ſ. d. 1a), wie Blitz
zu Blick ꝛc., woraus ſich auch das ſchwankende Geſchlecht er-
klärt, doch herrſcht das n. vor; das m. z. B. Friſch 1, 276,
wo es auch aus einer alten Chronik von Heuſchrecken heißt,
daß ſie „die Fletze der Erde bedeckten“. Vgl. Schm. 1, 595:
Das Fletz = Grund, Boden, Stubenboden, gepflaſterter Bo-
den, (z. B.: Zog ihn aus dem Fletz bis auf den Hof. Schaiden-
raißer 78b = Od. 18, 101) Tenne (ahd. flazzi, flaz, flach),
daher auch: Das Gefletz (ſ. d.) Nbnf., die der gedehnten
Ausſpr. (Flöz) entſprechen: Flöß, Floß.