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Flöße
Flȫße, f.; –n: 1) die Anſtalt an u. auf einem Fluß,
Holz zu flößen: das Recht dazu, ſo auch Vor-F., das
Recht, ſein Holz früher als Andre zu flößen; das Flö-
ßen ſelbſt; das geflößte Holz und ein Blockſchiff, Floß
(ſ. d. 2): Holz-F., und zwar Scheit-F., wenn das ge-
flößte Holz aus Scheiten beſteht (Brennholz), Bau- oder
Zimmer-F., wenn es Bauholz iſt; Schnitt-F., von
Sägbäumen und Brettern ꝛc. So auch: F–n, oder Flotten
der Schiffszimmerleute, deren ſie ſich bedienen, ein Schiff
von außen zu kalfatern. Ferner: ſchwimmende
Brücken oder verbundne Balken und Bretter am Ufer
als Tritt zum Wollwaſchen, Wäſcheſpülen ꝛc. (niederd.
Flöte): Wäſcherinnen waren an den F–n auf der Spree
beſchäftigt. Lewald Ferd. 2, 169. 2) Fiſcherei: Stücke
leichter Körper (Pantoffelholz, Kork ꝛc.), die an den
Querſaum des Zuggarns befeſtigt, es ſchwimmend er-
halten, auch Floß, Floſſe, Flott, Flöte ꝛc. Aal-F.,
Aalpuppe, ein ſchwimmendes Binſenbüſchel“mit dran
befeſtigtem Köder, zum Aalfang ꝛc. 3) Hüttenw.:
ſ. Floſſe 2, auch ein Behältnis, worin das Zinn flie-
ßend gemacht wird, um es von den ſ. g. Dörnern zu
ſcheiden, wie auch bergm.: ein in die Erde gegrabner
Kaſten, worin das Seifenzinn verwaſchen wird ꝛc.