Faksimile 0475 | Seite 467
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Flosse
Flóſſe, f.; –n; Flößchen, lein; –n-: 1) die Be-
wegungsorgane der Fiſche und der fiſchähnlichen Säuge-
thiere (der Wale ꝛc.), welches zwiſchen Knochenſtrahlen
ausgeſpannte Häute ſind: Man unterſch. nach der Stelle,
wo ſie ſich finden, die paarigen Bruſt- und Bauch- F–n
und die unpaarigen After- (Bürzel- oder Steiß-),
Schwanz- und Rücken- F., die ſ. g. Schwebe- oder
Ste u er- F–n; dazu treten z. B. noch bei den Lachſen
die ſ. g. Fett- oder Speck-F–n, welches floſſenähnliche
fette Häute ohne Gräten hinter der Rücken-F. ſind ꝛc. (ſ.
Finne, ſo z. B. auch Lang-Fl., ein Fiſch mit langer
Floſſe, Diodon rarior, Rotthh-F., ſ. Rothfloſſer;
Sichel-F., Chaetodon punctatus und Labrus falca-
tus ꝛc.); Der Fiſch | ſegelt mit bewegter F. fernehin. Platen
2, 4; Es ſchießt . . durch die Flut, auf raſchen Räder-
F–n, | ein buntes Schwimmroß [Dampfſchiff]. Reithard
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XIIⅠ ꝛc. 2) Hüttenw.: die etwa 100 Pfd. ſchwe-
ren in muldenförmige Formen gegoſſenen Stücke Roh-
eiſen, die im Affinierfeuer fein gemacht werden, ſ. Kar-
marſch 1, 592; dazu: Das Hartfloß, Roheiſen zur
Grobſtahlbereitung. 3) zuw. auch ſt. Flöße 2 (ſ. d.).
Anm. Ungw. mit Umlaut: Ein Triton mit Flöſſen
zum Schwimmen. Seume Sp. 205. Adelung giebt die
Ausſprache mit gedehntem „o“ an: alſo Floße, gegen den
gw. Gebrauch, wie denn z. B. auch der rein reimende Platen
(ſ. o.) F. auf Sproſſe ꝛc. reimt, doch vgl. ahd. flôzâ.