Flor
II. Flōr, m., –(e)s; –e, Flöre:
1) ein leichtes, dünngewebtes Zeug von Seide, Nesselgarn, Wolle etc., zu mancherlei Gebrauch, nam. als Trauerzeichen, zu Schleiern etc., daher auch oft übertr. wie Schleier etc.: Mit F–en behangen. D. 1, 353; Dicht. 2, 79; Mit schwarzen Flören behängt. PBr. 1, 64; Mit jenen Flören, Kreppen. 15, 176; Die Gegend deckte mir ein trüber F. [Nebel]. 1, 1; Dichtern F. | zög’ ich dem Bilde lieber vor. 12, 11; 13, 126; Alles trat hinter den F. der Entfernung zurück. 16, 225; Einen dünnen F. über Das zu werfen, was etc. Anthr. 18; Die Mäntel und F–e. Po. 2, 381; Weinte, hüllte sich in Boi und F. M. 1, 76; Im schwarzen F. der Nacht. 23a; 75a etc. —
2) das Haar oder der sog. Pol (frz. poile) des Sammts etc.
Anm. Die Mz. gw. mit Uml. z.B. R. 4, 15; Verm. 1, 25; Lut. 2, 29; Mak. 1, 148 etc. Flur. Sittew. 1, 89. — Vgl. Florettseide.
Zsstzg. außer zur Bez. der versch. Arten, wie: Seiden-, Wollen-F. etc., Doppel- oder Krepp-F. (krauser F.), Muschel-F. (gestreifter) etc., z. B.: Korallen-, See- F., Art Koralle (nach der Ahnlichkeit), Millepora cellulosa. — Es theilte der Nacht-F. sich, tief sanken zu Thale die Nebel. Platen 4, 15. — Der Sinn ist noch umwoben | von trübem Nebel-F. Chamisso 4, 166. — Sie ziehet einen Nonnen-F. | dem Amazonenhütchen vor. EMKuh. — Aurora’s Rosen-F., | der ihre Stirn umhüllet [versch. I., s. d.]. Pfeffel Po. 3, 25. — Unterm Schauer-F. der Grabnacht. Sch. 1b. — Des Mädchens .. Schleier-F. G. 1, 193. — See-F. s. Korallen-F. — Es glänzt als wie durch Silber-F. G. 2, 192. — In lange Trauerflöre | wie Klageweiber eingehüllt. W. 3, 171. — Durch leichte Wolkenflöre. Matthisson A. 14, 161; Da zog die Dämmerung aus Abendwolken-F. | dem Schauplatz dieses Wehs den dichten Vorhang vor. Rückert R. 105b etc.
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