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flirren
Flirren, intr. (haben):
sich zitternd hin und her bewegen, flittern, flimmern, schimmern: Es flirrt ihm vor der Stirne. B. 52b; Es flirrt mir vor den Augen. Platen 3, 265; Er fühlt es gelb und grün | vor beiden Augen f. Reithard 345; Vor den Augen flirrten ihr alle Farben des Regenbogens. Kinkel E. 285; Mit den klirrenden, f–den Dukaten. 96; Das Feld, es flirrt [im herbstlichen Wetter]. Hartmann Pet. 89 etc.
Anm. Dazu: Kerzen-Geflirr. Heine Lied. 162 etc. Flirren [Flunkereien], Grillen und Flausen. Immermann M. 3, 247; 277 etc., vgl. Brem. Wörterb. 1, 423; Schütze etc.
Zsstzg., vgl. flittern, schwirren, flurren etc., z. B.: Verschwimmende Funken flirrten vor seinen Augen auf und nieder. Lewald W. 2, 398; Die Heuerin, der braune Hirt | sind nicht arkadisch aufgeflirrt [mit Flitterstaat aufgeputzt]. V. 4, 48. O welche Lust und Pracht durchschwirrt, durch flirrt die Nacht. Rückert BrE. 435. Schon flirren heran die blauen Libellen. Heine Verm. 1, 179. Welche vor ihren Augen herumflirrten. Keller gH. 3, 358. Wenn himmelbreit die Wolken nieder-f. Schefer Laienb. 442. Das Sprühn und Flimmen | hält den Blick umflirrt. Rückert 1, 261; 2, 231; Wann einst die wachen Sinne | kein Nebel mehr umflirrt. V. 3, 216; Kosegarten Rh. 2, 358; Klara starret, Tod im Antlitz, | kaltumflirret. Heine Lied. 69.; Mit falschen Schmucks Umflirrung. Rückert Erb. 1, 18. Laß nur den tollen Spuk der Zeit vorüber- f. Rückert Weish. 1, 98 u. a. m.