fletschen
Flétſchen, tr.: in die Breite ausdehnen: Metalle
f. Adelung; Die Buchdruckerfarbe muß ſich auf dem Papiere
nicht f., ſondern feine, ſcharfe Abdrücke geben. Karmarſch 1,
384; Lippen, die gewöhnlich die vorderen Zähne frei laſſen
und ein f–des Maul bilden. Vogt Oc. 1, 280, und daher
metonymiſch: Die Zähne f., blecken, ſie maulfletſchend
zeigen, aus Gier, Zorn ꝛc. oder: Einem, gegen Einen,
ihm drohend, ihn verſpottend. Fichte N. 59; Heine R. 4,
240; Reithard 357; Tieck A. 2, 103; V. 3, 107; Th. 25,
234; W. 11, 213 ꝛc. — Veralt.: Münch und Chorherrn,
ſo ſich in die Schulen fletzſchten [ſich breit machend ein-
drängten]. Mattheſius Luth. 136b.
Anm. S. Flatſchen und fläſcheln. — Dazu: Laß das
Gefletſch .. du zottiger Hund. Beck Arm. 96; Des Neides
Zähnegefletſche. Koſegarten Po. 2, 174 ꝛc. — Seltner:
Wo Ugolino .. den Hunger ſah die fletſchen [fletſchenden,
gefletſchten] Zähne wetzen. Weſſemberg 3, 17. — Mundartl.
auch: Fletſche, f. = Hammerſchlag, Eiſenſchlacken in der
Schmiede. Stalder, ſ. Flitzen; ferner: Steinfletſch =
Braunkehlchen, Steinſchmatzer. Tſchudi Th. 98.
Zſſtzg. z. B.: Ān-: Von Furien angefletſcht. Koſe-
garten Po. 2, 292; Der mich bald anlächelte, bald anfletſchte.
Lichtenberg 1, 380. — Entgêgen-: Fletſche deine gefrä-
ßigen Zähne mir nicht ſo entgegen. G. 11, 196 u. ä. m.
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