Flath
Flāth, m., –(e)s; –e; Fläthe; -, –s-:
unüblich außer in Zsstzg.: Unflath:
1) Koth, ekelhafter Schmutz, übertr. auch auf das Sittliche: Alle Tische sind voll Speiens und U–s. 28, 8; Denn wird der Herr den U. der Töchter Zions waschen. 4, 4 u. o.; Der Sünde Bild, ein unflathvoller Sumpf. 2, 287; Ein U. liebend Schwein. HorBr. 1, 63 etc. —
2) ekelhaft schmutzige Person, Schweinigel: Da der U. die Schnauze drüber gehabt hat. 10, 150; 1, 230; Uflath. G. 175 etc.
Anm. Meist als Ggstz. von Flath = Sauberkeit, Putz erklärt, vgl. mhd. vlaetec, u. schwzr. fläth(ig) = sauber, geputzt, auch flink, z. B.: So fläthig vom Winde umgetrieben. 3, 237; G. 267, — s. auch flauen, fleien, — doch ist ungeputzt, unsauber noch lange nicht: unfläthig, wie das niederd. flätsk 1, 407), so daß vielleicht „un“ als Verstärkung zu fassen ist 2, 422), vgl. Fladen 2. — Hierzu gehört dann auch: Flätangel = unfläthiger Mensch, Zotenreißer; Fläz = ungeschliffner, grober, zotiger Mensch; Geht so ganz fidel mit diesen Fleezen um. Fr. 1, 483; Was sich so ein Flö(t)z Ehren und Würden zu begehren traut. Am. 340. — Fläzig, a. = ungeschliffen etc. 5, 64. — Ausfläzen, tr. = Jemand als Fläz ausschimpfen; Sich aus-, hinfläzen = sich wie ein Fläz hinstrecken: Fläzte sich auf seinem Stuhle weit aus. B. 252, vgl. flegeln.
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