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Flasche
Flásche, f.; –n; Fläschchen, lein; –n-:
1) Gefäß mit einem Hals, d. h. sich verengender, cylindrischer Mündung, auch als Maß den Inhalt des Gefäßes bezeichnend und zuw. (s. Wein-F.) st. „zechende Person“ etc.: Gläserne, geschliffene F.; Eine F. schließen, verkorken, entkorken, leeren; Zwei F–n Wein trinken, mit ein- ander ausstechen; Einer F. den Hals brechen; Das Kind wird mit der F. [Saug-F.] großgezogen; Nachbarin, euer Fläschchen! [Riechfläschchen]. G. 11, 169. Bologneser F–n s. Springkolben; Kleist’sche, Leidner oder elektrische F., Vorrichtung zur Ansammlung der beiden Elektricitäten; F–n an den sogenannten Flaschenbüchsen, zur Aufnahme der verdichteten Luft; F. am Flaschenzug, das Gehäuse für die Scheiben etc. 2) Thierarzn.: wäßrige Geschwulst in der obern Halsgegend der Schafe bei der ausgebildeten Fäule. 3) F., Meer-F., See-F., Art Blasenschnecke, Bulla ficus; ein Fisch, Kugelfisch, Tetrodon hispidus, auch Stern-F. genannt. 4) mundartl. = Kürbis, s. Flaschenkürbis. 5) Daumen (s. d. 4) an einer Welle.
Anm. Ahd. flasca, frz. flasque, wozu fla(s)con etc., s. Diez 144. Verkl. auch: Fläscherl. Schubarth 3, 80, Fläschel etc.
Zsstzg. nach dem Inhalt, für den das Gefäß bestimmt ist: Arznei-, Bier-, Dinten-, Essig, Medicin-, Öl-, Pulver- [Pulverhorn], Wasser-, Wein-F. (s. d.) etc., nach dem Stoff: Blech-, Glas-, Krystall-, Steingut-, Zinn- F. etc., nam. auch: Bétt-: Warm-F.
Féld-: zunächst für Soldaten im Felde, dann allgemein = Reise-F.
Fórm-: (Gießerei): Formkasten von geringrer Größe und Höhe.
Kórb-: Glasflasche mit umgebendem Korbgeflecht als Schutz. Stahr Rep. 2, 99.
Kürbis-: aus ausgehöhltem Kürbis, s. Flaschenkürbis. Mêêr- [3].
Pāthen-: mund- artl. = Pathengeschenk. vHorn Schmj. 41.
Rēīse-: wie man sie auf der Reise benutzt, Korb-, Stroh-F. Freitag Soll 2, 35.
Rīēch-: mit einer scharfriechenden Flüssigkeit für Ohnmächtige etc. gefüllt, gw. Riechfläschchen.
Sāūg(e)-: Ludel, Saughorn oder Milchflasche, für zu säugende Kinder als Ersatz der Mutterbrust. Sēē-, Stérn- [3].
Stúrm-: mit Pulver etc. gefüllt und von den Belagerten auf die Stürmenden geschleudert (veralt.)
Súmpf-: eine Pflanze, Annona palustris. Wárm-, Wä́rm-: mit heißem Wasser gefüllt, Betten etc. zu wärmen.
Wēīn-: s. o., auch = zechende Person: Wie die alte | W. Pyrrhia ihr gestohlnes Garn [trägt]. W. HB. 1, 191.