flach
I. Flách, a.:
in Länge und Breite ausgedehnt, ohne merkliche Erhebung oder Vertiefung:
1) eig.: eben, platt, Ggstz.: rund, gewölbt, körperlich hervortretend etc.: Die f–e Hand (s. d.), die ausgestreckte innre Hand, Ggstz. der äußern Wölbung etc.; F–e [platte] Stirn, Brust, Nase; F–es [ebnes] Land, Feld; Schiff.: F–e See [ohne Wellenerhebung]. — F–er [Ggstz.: runder] Draht; F–es Eisen [Ggstz.: Stange]: Mit f–er Klinge [mit der breiten Seite, Ggstz.: Schärfe] hauen, f. hauen, f–er Hieb. — Bergb.: F–e Züge, durch die Breite des Gebirgs sich erstreckend. — Schiff.: F–er [breiter, halber] Wind, der grade von der Seite kommt; F. vor dem Wind segeln, so daß er grade von hinten kommt; F. in den Wind segeln, so daß er grade von vorn kommt. — Mal.: F–es [breites] Licht; F. erhabne Arbeit, Basrelief etc.; Das f–e Denkmal unsrer Kunst [ein Gemälde]. 6, 71. — Nicht etwa f–e bleierne Reiter .., sondern Mann und Pferd, rund und körperlich. 20, 68; Das hohe Korn so f. niedergewandert. E. 437 etc. —
2) sich nur allmählich, unmerklich erhebend, Ggstz.: abschüssig, steil etc.: F–e Dächer, Gebirge, Gänge, Stollen (Bergb.), Bollwerke etc.; In dieser f. erhobenen Gegend. 26, 47. —
3) wenig Tiefe habend: F–e Schüsseln, Teller; F–es [seichtes] Wasser; F. pflügen; Die Beutel sind so eng und so f.; sowie man hineingreift, hat man auch auf den Boden gegriffen. 12, 26 etc. —
4) übertr. zu 3: ohne Tiefe, ungründlich, seicht, oberflächlich, nicht tief eindringend etc.: Tiefsinnige Gedanken an f–e Gegenstände verschwendet. Sh. 1, 62; F. nippen. 1, 103; F–e Unbedeutenheit. 11, 75; Das f–e, unermüdete Anspülen unbedeutender Mittelmäßigkeit ... Die Eindrücke bleiben f. und einzeln in der Seele. 31, 23; Räsonnement, das tief oder f. vorgebracht wurde. 39, 274; Dem f–en Schafskopf. F. 5; Bei f–en Lesern. 10, 215; Schreckt | sie Alles gleich, was eine Tiefe hat! | Ist ihnen nirgends wohl, als wo’s recht f. ist. 335b; 399b etc.
Anm. Steigrung zuw. mit Uml.: Die flächere Schweiz. 27, 6; 36, 21; Den flächern [Busen]. G. 1, 154; Bei den leichtesten und flächsten [ebensten] Sachen Schwierigkeiten sehen. Ph. 1, 142. — Ahd. flah, mhd. vlach, vgl. gr. πíē (Platte), blach, s. Fleck und flau.
Zsstzg. z. B.: Die Welt da draußen ist ober-f. [4], der Kern muß tiefer liegen. Scheffel Tr. 260; Der wiesen-f–e Vorgrund [f. wie eine Wiese]. Kürnberger A. 403 etc.
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