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fitzen
Fitzen, tr.:
1) Garn in Fitzen sondern. 2) runzeln: Der Kaufmaun fitzte das Gesicht. Lichtwer 22. 3) reiben, mit der Ruthe züchtigen etc. Dazu: Gab er dem Roß einen Fitzer [leichten Streich]. Hebel 3, 268. 4) fetzen, Einschnitte machen.
Anm. S. Fitz-e, -eln, fiedeln, fetzen.
Zsstzg.: Ab-:
1) [1]: Garn a.
2) [3]: Ein Kind a.
3) Die Maurer fitzen kalkbeworfne Mauern ab, glätten sie mit dem Sprengpinsel. Āūf-[1]: Verworrnes auflösen, entwirren: Sie klebt den Mahrzopf in unsaubres Haar, | der, wieder aufgefitzt, viel Unheil droht. V. Sh. 1, 239. Āūs- [3], schweiz.: öffentlich aushauen; übertr. ausschelten. Lang Mem. 1, 28. Eīn- [4]: Nadler: die Rinnen oder Kerben am Nadelöhr einfeilen. Herāūs- [1]: Etwas aus der Verwirrung heraussondern: Die Wahrheit aus seiner verworrenen Schreibart h. L. Ver-:
1) [1]: Fäden etc. verwirren: Zu einem solchen innigen Flechtwerke verfitzt. Burmeister gB. 2, 236; Ein Garn, wenn im Wickeln es uns sich verfitzt. Droysen A. 3, 177; Den so verfitzten Knaul so behutsam entwickelt. Lessing (mundartl. „verfuchsen“. Weinhold 24a), s. Karte 8.
2) [4] Etwas durch ungeschicktes Schneiden verderben. Zer- [4]: zerfetzen.