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First Firste
First, m., –(e)s; –e. ~e, f.; –n:
1) Gipfel, oberste Höhe eines Berges oder Hauses, nam. der über das ganze Geripp fortlaufende oberste wagrechte Balken des Dachstuhls: Die äußerste Kante des Wellenberges, seine F–e. Burmeister gB. 2, 31; Schüttelte wüthend F. und Pfosten. Freiligrath H. 29; Zwei an ihrem Gipfel sich kreuzende Stangen vornen, zwei hinten und eine Stange quer über zum F. G. 31, 6; Von den F–en der höchsten Berge die Lawinen. Hebel 3, 153; Frische Rasen oben über den F. zu legen. Stiling 1, 142 etc.
2) bergm.: Bei allen Örtern heißt der untere Theil die Sohle, der obere die Förste, F., die beiden andern Begrenzungsflächen die Wangen. S. Wehrhimmel. 3) übertr., z. B.: Die Nase besteht aus dem Rücken oder der F–e, aus der Scheidewand und aus den Nasenflügeln. Oken 4, 327 etc. 4) als Theil fürs Ganze: Haus: Brannte die Stadt nieder, daß nur noch drei F–en übrig sind. Hebel 3, 371; 177; Sind 36 F. verbrunnen. Stumpf 134a.
Anm. Nbnf. Forst, Förste; ahd. first (n.), mhd. virst (m. u. f.). Gehört wohl zu „vor“, vgl. Fürst, engl. first, der Erste. Dazu: Be-, Verfirsten, tr.: z. B. ein Dach mit einer Firste versehen.
Zsstzg. z. B.: Die höchsten einzelnen Alpen-F–en. Körner Schulm. 3, 121; Der Storchsnistete auf der Dach- F–e: Alexis H. 1, 1, 103; Bei holländischen Dächern gehen von dem Haupt-Forste nach den 4 Ecken des Hauses abhangende Kanten herūnter, welche Eckförste genannt werden. Auf der Giebel-F. des Wigwams. Freiligrath H. 184; Die Rasen oben auf den Haus-F. legen. Stilling 1, 143 etc.