finster
Finster: 1) a.:
eig., ohne Licht, stärker als dunkel (s. d.), z. B.: Es war f. auf der Tiefe . . und Gott sprach: Es werde Licht! 1. 1, 2; Daß sie im F–n (wahrscheinlich in einem wenig erhellten Dunkel) schon Gegenstände unterscheiden. 37, 15; vgl.: In einem dunkeln und f–n Hause. 16, 42: Folgt mir bis zum f–n Haus [Grab]. 49a; Finstre Nacht, insofern das Licht, die Sonne fort ist, dunkle Nacht, in der die Sterne nicht hell scheinen; daher z. B. nur; Dunkel-gelb etc., wenngleich verstärkend sonst Dunkles öfter f. heißt: In eine finstre Jammerecken .. dich verstecken. G.11, 165; Das blendende Licht des Angesichts .., wie es von den f–en Haaren erhoben ward. 9, 42; Wetterbäche .. kommen f. gerauscht. 491b etc. — Weidm.: F–e [Nadel-] Hölzer, Zeuge [Tücher u. Plane], im Ggstz. der lichten; Hüttenw.: Den Ofen f. führen, ihm kein starkes Flammenfeuer geben. — 2) übertr.:
a) sündig, insofern Licht und Erleuchtung etc. von der Tugend gilt, nam. bibl.: Im F–n wandeln. 9, 2; F–e Wege gehen. 2, 13. —
b) verborgen, unbekannt: Gott weiß, was im F–n lieget. 2, 22. —
c) trübe, düster, im Ggstz. von heiter, vergnügt: Er zog ein sehr f–es Gesicht. 4, 283; Starrte, befallen mit f–em Muth, | hinaus. 3, 232; Wo sie mit dem finstern Gatten [Pluto, dem Herrscher der Unterwelt] | freudlos thronet. 54b. — 3) zuw. als sächl. Hw.: Wohnt im Wald die Dunkelheit | dehnt sich F. weit und breit. 16, 249.
Anm. Ahd. finstar, das von Einigen mit dimstar, dinstar (vgl. dämmern) zusammengestellt wird. — Dazu veralt. das Adv.: Finsterlich, im Finstern. Garteng. Kap. 118; RH. 277 etc., mundartl. auch: Finsterlings etc.
Zsstzg. z. B.: Blutsinstrer Geselle [von finsterm, blutigem Sinn]. Heine Lied. 20 etc., nam. zur Verstärkung, z. B.: Nacht-f–e Cypressen. WHumboldt Son. 41; Schauet | dichnebel-f. an. Scultetus (L. 8, 294), und bes. in der Volksspr.: Platz-, stick-, stock-, stockraben-f. Frommann 1, 232, vgl.: Da es stock-dicke-f. ist. Hiob 10, 22; Stock-f–e [2a] Heiden. Sch. 104a.
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