Faksimile 0451 | Seite 443
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filzen
II. Filzen: 1) tr.:
Haare etc. durcheinanderwirren und zu einem Filz (s. d. 1) verarbeiten. Karmarsch 1, 792 etc.; Wegen der dichten Kräuselung und Jneinanderfilzung der einzelnen Haare [des Negers]. Burmeister gB. 2, 130, und refl.: Die Haare f. sich in einander etc. Auch übertr.: Auf welche rohe Weise Newton sein weißes Licht zusammenkrämpeln und f. will. G. 38, 191. 2) tr.: Einen f., auszanken, ausschelten, ihm einen derben Verweis geben, vgl. die ähnl. Ausdrücke: striegeln, kämmen etc. 3) intr. (haben): ein Filz (5) sein, geizen, knausern: Den Daumen in der Hand zu halten, zu f., kargen etc. Garzoni 157b.
Zsstzg. z. B.: An- [1]: anfangen zu filzen; die Haare etc. zum Filzen auf den Filzkegel legen.
Āūs-:
1) mit Filz besetzen. (Sattl.) mit Haaren ausstopfen.
2) [2]: Der Tod wird ausgefilzt, daß [weil] etc. Canitz 240; Daß ein grober Esel auch .. möcht König und Fürsten a. Luther 5, 148a; Gryphius Säug- amme 43; IP. 1, 147; 21, 93; Wackernagel 2, 543 Z. 27 u. o. Be-: mit Filzen versehn, z. B. bei Papiermachern: Befilzte Pauschte. Karmarsch 2, 802. Eīn- [1]: Die ganze Brut, die in den Leib Germaniens sich eingefilzt, wie ein Insektenschwarm. HvKleist Hinterl. 192. Ent-: Ggstz. von be-f. Ver-: tr.: zu Filz machen; refl. und intr. (sein): zu Filz werden, sich in einander wirren: Strecken von verfilzten Fukuspflanzen. Burmeister gB. 2, 86; Beschneiden der ringsum verfilzten Wurzelfasern. Goltz 1, 308; Das v–de Fasergewebe. 2, 419; Alles verwischt und verfilzt sich zu dem unheimlichen Gesammtbild traurig öder Flächen. Grube Geogr. 3, 144: Fäden, die sich nicht so leicht ineinander v. Kohl Jrl. 2, 268; Südr. 2, 29; Diesen verfilzten Weichselzopf. V. Ant. 1, 281. Zusámmen- [1]: Eine zusammengefilzte Masse. Ule Nat. 4, 399b, übertr.: Wenn nun dgl. Marktgespräche 56* in ein größeres Ganze sich z. und Schrift [zum Buch] werden. Schleiermacher 3, 2, 235, auch [3]: Ein Vermögen z. etc. u. ä. m.