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Gefieder
II. Ge~fīēder, n., –s; uv.; –chen; -: 1) kollek-
tiv, eine Menge zuſammengehöriger Federn: Das G.
eines Vogels, eines Pfeils, eines Betts ꝛc., auch zuw.
übertr. wie Flügel, das ſchnell Fortbewegende ꝛc.: Die
Lerche, die auf Glanz-G. | .. ſich zur Sonne ſchwingt.
Freiligrath Garb. 78; Ein friſch G. [dichteriſch = neue
Schreibfeder]. G. 6, 93;Wem das G. fehlt, der hüte ſich
zu fliegen. Lichtwer 211; Hier macht ein Mordgeſchütz dem
ſchweren Erz G. [beflügelt es]. 243; Übern Oxus heben
heim | Wolf und Schakal ihr G. [fliehn eilig]. Rückert
Morg. 1, 228; Am Helmbuſch kein G. Roſt. 87a; Hoch
herauf bis zu mir trägt keines Windes G. | den .. Schall.
Sch. 77a ꝛc. 2) ein gefiedertes Geſchöpf, Vogel (Vö-
gel): Das ſchelmiſche G. [der Sperlinge]. Gellert 1, 335;
Friedlich fiſchte das G. [die Ente] nach dem grünen Flott.
Immermann M. 2, 21; Alle dieſe verſchiedenen G. Kohl
Südr. 1, 17; So gierig ſtürzet nicht der Aar | auf das G.
des Himmels nieder. Nicolai 2, 100; Muſäus M. 3, 49;
Dem Herrn gehört das Wild und das G. [die Jagd]. Sch.
535b; Nährt ſich mit Luft-G. [von der Vogeljagd]. V.
Ov. 2, 288 (ſ. Tieck NovKr. 3, 237) ꝛc. Zuw. auch
übertr.: Ein ſeltenes G., ein junger Eremit. L. 1, 112
(rara avis).
Zſſtzg. ſ. o., ferner: In-: die Federn in einem
Bett; die ſtählernen in einem Schloß- oder Uhr-
werk ꝛc.