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Fichte
Fichte, f.; –n; Fichtchen, lein; –n-:
Gattungsname mehrerer hohen Bäume mit quirlförmigen Asten und dunkeln Nadelblättern, Pinus, in Sonderheit die s. g. Rothtanne, P. abies. Die Unterscheidung zw. F., Tanne, Föhre, Kiefer ist selbst bei Botanikern, also begreiflicherweise noch mehr im gw. Leben schwankend, vgl. z. B. Döbel 3, 22a; Die schlanke F. G. 19, 388; Bergbewohner, die zwischen Felsen, F. und Föhren ihre stillen Wohnsitze hegten. 392; In einem Tannicht .. Hielt sich an eine F. 20, 234 etc. Zuw. dichterisch auch das aus Fichtenholz Gefertigte, z. B. = Schiff: Dorthin ruderte nie die argonautische F. V. Hor. 1, 345; Ländl. 1, 161 etc. Sprchw.: Einen um die F. führen = hintergehn, betrügen: Die Hofsnung führt ihn dort im Elend um die F. Günther; Wie der Teufel sie mit scheinlichen und gelehrten Worten um die F. führt. Matthesius Luth. 149a.
Anm. Lat. picea, ein Pech (s. d.) liefernder Baum, Kien-, Harzbaum; gr. πeez, ahd. fiehta, fiuhta etc.; mundartl. Weuchte. Kohl A. 3, 196; Schmeller 1, 509. Ungw. als Bestw. uv.: Das Fichtelaub. Hagedorn 3, 195.
Zsstzg. vgl. Kiefer, Tanne, z. B.: Cēder-: P. cembra.
Grǟnen-: Roth-F.
Krä́tz-: P. silvestris.
Lä́rchen-: P. larix.
Mêêr-: P. maritima; auch: Art Meergras, Fucus pinastroides.
Péch-: P. picea.
Rōth-: s. o.
Schwárz-: P. nigra.
Sēē-: Meerfichte.
Spróssen-: P. canadensis.
Stránd-: Meer-F.
Tánnen-: Rothfichte.
Wēymouths-: P. strobus, benannt nach Lord Weymouth.