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feucht
Fēūcht, a.:
ein wenig naß: Wasser, die aus dem Wasser genommene Wäsche ist naß, die getrocknete noch f. etc.; doch findet sich dichterisch z. B. auch: Daß zwischen jeder Welle mir | ein f–es Grab sich öffnete. EvKleist 1, 82 etc.; [Ich sah den Nebel] über mich die f–e Hülle schlagen. Chamisso 4, 18; Lockt dich der tiefe Himmel nicht, | das f. verklärte Blau? G. 1, 150; Nach Bacchus .. hebet Cythere | Blicke süßer Begier selbst in dem Marmor noch f. 231; Im Auge den f–en Schimmer einer reuenden Thräne. L. 6, 503; Die Nacht schwang ihre f–en Flügel. Lichtwer 119; Sch. 28b; Im f–en Auge schwamm Gefühl. 24a; Ihr Auge, f. von Zähren. 54b etc. Zuw. als sächl. Hw.: Diese in bläulichem F. schwimmenden schwarzen [Augen-] Sterne. Scherr Graz. 1, 186.
Anm. S. faul, Anm. Als Vermindrung: Fēūchtlich, a.: Der Morgen war kalt und f. G. 23, 246; An f–en Örtern. 357; Stein 1, 108; 243; 354 etc. Daneben: Fēūchtig, a.: s. V. 1, 188 und übertr. [der noch nicht trocken hinter den Ohren?]: Den f–en Buchstabenmenschen. Hamann Sib. 277, u. dazu gw.: Fēūchtigkeit, f.; –en: ohne Sinn der Vermindrung, das Feuchtsein, und: ein feuchter, feuchtender Körper: Mit dem in ihrem Innern enthaltenen F–en. G. 36, 25; Zw. der Linse und der Hornhaut befindet sich [im Auge] eine klare, etwas salzige Flüssigkeit, die wässrige F., humor aqueus; der ganze Raum hinter der Linse ist dagegen mit einer durchsichtigen, gallertartigen Substanz, der Glas-F. angefüllt. Pouillet 2, 176; Abzugskanäle der Über-F. Gutzkow R. 7, 96. Bei Stumpf 610a: Füchtigkeit, vgl. fucht(ig). Brem. Wörterb. 1, 461. Daneben: Fēūchtnis, f. (n.); 0: Das Obere verstockt in Trocknis und das Untere | in F. Rückert Weish. 1, 68, seltner: Feuchtheit, häufiger: Fēūchte, f.; –n: Träufelnd von abfließender F. G. 25, 40; In dieser Lebens- F. [dem feuchten, Leben schaffenden Element]. 12, 161; Wegen Nebelregen und daher entspringender Thal-F. Zelt. 4, 342; Indem sie ihre Liebesleuchten [die Augen] | trübte mit schmerzentsprungenen F–en [Thränen]. Rückert Nal. 36; Stahr Weim. 27; Gehörten dem Wesen der F. an und waren aus der F. entstanden. Stuhr Relig. 203; Mir fehlt schon F. zum Reden. V. Ov. 1, 337; Die Mz. nam. oft bei Ryff: Die phlegmatischen F–n [Säfte etc.]. Th. 20; 39; Die F–n werden dadurch in die Gleich [Gelenke] geführt. Sp. 120betc. Hierzu auch: Luft-, dunst-, od. feuchtartig. G. Sch. 2, 176 etc. S. feuchten.
Zsstzg. nam. nach Dem, wovon Etwas feucht ist: Das abend-f–e [vom Abendthau feuchte] Gras. Gutzkow 3, 131; An meerhauch-f–em Rosmarin. Rückert 2, 310; Über nacht-f–en Waldkämmen. Keller gH. 1, 393; Die nebel-f–en Gefilde. WHumboldt 4, 335; Der Boden war etwas regen-f. Stahr Par. 2, 69; Den thau-f–en Rasen. Kinkel Erz. 448; Wie ist mein Pfühl so thränen- f.! eißner Gd. 103 etc.