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Gefecht
Gefécht, n., –(e)s; –e: ein Kampf, nam. zw. ein-
zelnen Abtheilungen feindlicher Heere, doch findet ſich
auch (vgl. Schlacht) G. von dem Kampf der geſamm-
ten Heere: So trennten ſich die himmliſchen Gewalten [in
zwei feindliche Schaaren] | und weltverheerend tobte das
G. Schlegel Gd. 1, 45, und andrerſeits auch von
dem Kampfe einzelner Perſonen mit einander und
übertr. auf Thierkämpfe ꝛc. (ſ. Zſſtzg.).
Anm. Verſch.: Geféchte, n., –s; 0: ein wieder-
holtes, fortwährendes Fechten; auch verächtliche Bez. eines
ſchlechten Fechtens.
Zſſtzg. (vgl. Fechterei), z. B.: Fēūer-: mit
Feuergewehren. Rüſtow grK. IV. Hāhnen-: Kampf
zweier Hähne mit einander, nam. eigens dazu abgerich-
teter Kampfhähne, eine beſ. in England beliebte
Volksbeluſtigung. Hêêr-: Schlacht: Roſtem,’ohne
den kein H. ſich ficht. Rückert Roſt. 79a. Kátzen-:
Katzbalgerei. Eichendorf Lärm 15. Klópf-: Klopf-
fechterei: Ein Landsmann, der mit Dieſem im K–e begriffen
war. Heinſe A. 1, 268. Lánzen-: Der zwiſchen Nägel-
und L. [wie jenes Knaben, dies Ritter treiben] | den
Unterſchied ... noch nicht ſehr erfahren. W. 10, 239.
Nādel-: vgl. Nagel-G.: Bei Anſpielungen, kurz bei
den ganz kleinen N–n, womit ſich die Damen oft ſchmerz-
haftere Wunden zu ritzen pflegen, als die Männer ſich ſchla-
gen. Engel 1, 5. Nāgel-: das Kratzen mit Nägeln,
ſ. Lanzen-G. Rēīter-: Auf einzelne R–e ließ ſich
der Feind gar nicht ein. Hackländer Sold. Kr. 162.
Schíffs-, Sēē-: vgl. Seeſchlacht. Spīēgel-:
Spiel-, Schein-Gefecht, Spiegelfechterei: Man blickte in
eine weit ausgebreitete Arena hinunter, wo ſich .. die beider-
ſeitigen Huſaren herumtrieben und mit Sp. bald vor-, bald
rückwärts .. die Aufmerkſamkeit .. zu feſſeln wußten. G. 25,
63; Gut alſo, daß auf dieſes Sp–e Nichts ankömmt und der
Benediktiner ſich in ein ernſthafteres nun wohl ſchwerlich ein-
laſſen dürfte. L. 8, 351. Stīēr-: der nam. in
Spanien beliebte Kampf eines Menſchen mit einem
wilden Stier, ſ. Thier-G.; auch übertr. auf den Kampf
zweier ſtierwilden Menſchen. W. 15, 107. Thīēr-:
Kampf wilder Thiere unter einander oder mit Men-
ſchen, eine nam. bei den alten Römern beliebte Luſtbar-
keit. Vōr-: das dem Haupttreffen vorangeht, auch
= Vordertreffen. B. 165 v. 708. Vōrpoſten-:
Danzel 419 u. o., vgl. Scharmützel. Wórt-: Nicht
Streitens wegen kam ich her; die Sache | iſt keinem W. mehr
unterworfen. Sch. 413a. Zúngen-: ſ. Wort-G.
Zwīē-: zwiſchen Zweien. Tſchudi Th. 588 u. ä. m.