Faksimile 0425 | Seite 417
Faksimile 0425 | Seite 417
fasslich Fasslichkeit
Fáſslich, a. (~keit, f.; 0): 1) leicht zu faſſen
(vgl. faßbar); dem Faſſungsvermögen angemeſſen:
Ein Alphabet, deſſen Geſtalten f. waren. G. 20, 150; Er
hat mit f–en Formen zu thun. 31, 34; Für kindliche Sinnen
f. 39, 17; In einem ſehr f–en naīven Vortrag. 74; Zu be-
quemer F–keit. 40, 8; Doch iſt Dies nicht nur ſehr f., ſon-
dern ſogar handgreiflich alle Tage zu ſehen. Gotthelf G. 216
ꝛc. 2) ſelten aktiv: Daß du einen ſo leicht f–en Ver-
ſtand beſitzeſt. Willkomm Sag. 1, 203.
Zſſtzg. ſ. d. von faſſen, z. B.: Er-: ſich leicht er-
faſſen laſſend: Daß ſie Nichts handgreiflich machten, ſon-
dern Alles nur e. für den Geiſt weltkundiger Zuſchauer. Börne
1, 97; Über die Schranken dramatiſcher E–keit hinaus.
Monatbl. 1, 267; Ggſtz.: Un-e. Gemēīn-: popu-
lär: Eine gründliche und g–e Auseinanderſetzung. Fichte 8,
271; Indem Sie zugleich G–keit fordern. ebd. Hánd-:
ſelten ſt. handgreiflich. Auerbach Tag. 194. Um-:
was ſich umfaſſen läſſt, Ggſtz.: Aus un-u–en Koloſſen.
Börne 5, 69. Un-: was ſich nicht faſſen läſſt: Das
U–e, ja das Unbegreifliche zu erklären. G. 39, 157; 154
u. v.; Der ganz u–e Gedanke, dies einzige Geſchöpf als
Eigenthum an ſeinen Buſen ſchließen zu können. Mörike N.
364, Gedanke, den man als ein übermäßiges Glück
nicht faſſen kann. Vólks-: populär, für das Volk
faßlich. Jahn M. 222; Sprachen, die keiner V–keit fähig
ſind, haben übergeſchnappt. V. 385 ꝛc. u. ä. m.