Faksimile 0391 | Seite 383
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fabricieren Fabrik Fabrikant Fabrikat Fabrikation Fabrikatur Fabriker
* Fabr~icīēren (lat.), tr.:
Etwas verfertigen (s. d.), durch mechanische Thätigkeit erzeugen (daher von geistigen Erzeugnissen in tadelndem Sinn: Bücher f. etc.), gw. nur von einer Menge gleichförmig erzeugter transportabeler Ggstde (also z. B. Lokomotiven, aber nicht ein Haus f. etc.).
~īk, f.; –en:
Ort, Anstalt, wo Waaren durch die ineinandergreifende Thätigkeit vieler Menschen oder der sie ersetzenden Maschinen im Großen gefertigt werden: Eine Anstalt, in welcher ein Handwerk im Großen getrieben wird, nennt man eine Manufaktur [s. d.], welches eig. die allgemeine Benennung für jede Handwerks- arbeit ist, und wenn die Betreibung desselben durch Feuer und Hammer oder wenigstens durch den Hammer und schneidende oder hauende Werkzeuge geschieht, eine F.; doch gebraucht man jede dieser Benennungen überhaupt von allen ins Große gehenden Handwerksanstalten und insonderheit von denjenigen, in welchen jeder Arbeiter nur einen gewissen Theil der Arbeit besorgt, um durch die Übung eine desto größere Vollkommenheit zu erreichen. Gaspari 416. Daß aber F. gw. den oben angegebnen weiten Begriff hat, zeigen die unerschöpfl. Zsstzg., worin das Bstw. das in der Fabrik Gefertigte bez., wie: Band-, Bleiweiß-, Draht-, Essig-, Gewehr-, Glas-, Kattun-, Maschinen-, Messer-, Nadel-, Papier-, Porcellan-, Pulver-, Stärke-, Strumpf-, Tabacks-, Tuch-, Zucker-, Zwirn-F. u. ä. m. Auch von der fabrikmäßigen Gewerbthätigkeit: Mancher F–en befliß man sich da und manches Gewerbes. G. 5, 5 etc. Ferner übertr. auch auf geistige Erzeugnisse, meist in tadelndem oder iron. Sinn: Das ist ein Märchen aus seiner F.; Raritäten aus meiner Gedichten-F. Chamisso 5, 153; Der Verlag oder vielmehr die F. jener Bücher. G. 20, 37; Zwar ist’s mit der Gedanken-F., | wie mit einem Webermeisterstück etc. 11, 78 etc.
~ikánt, m., –en; –en:
Fabrik-Besitzer, -Herr. Zsstzg. wie bei Fabrik, z.B.: Gold- und Silber-F. Möser Ph. 1, 32; Tuch-, Papier-F., auch spöttisch: Bücher-F. (vgl. Müller) etc.
~ikāt, n., –(e)s; –e:
Fabrikerzeugnis. Ubertr. z. B.: Das ist der historische Rohstoff, den der Vf. der Tragödie vorfand. Sehen wir jetzt das poetische F., zu welchem er denselben ver- arbeitet, an. Stahr (Nat.Z. 8, 3).
~ikatiōn, ~ikatūr, f.; –en:
die Erzeugung von Fabrikaten.
~iker, m., –s; uv.:
(selten) Fabrikant, z. B.: Der Hut- und Strumpf-F. Möser Ph. 1, 32.