Faksimile 0388 | Seite 380
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Eulenspiegel eulenspiegeln Eulenspiegelei
Ēūlenſpiegel, m., –s; uv.: Bezeichnung eines
närriſchen Kauzes, der an luſtigen Streichen u. Foppe-
reien ſein Vergnügen findet, nach dem bekannten in
Mölln begrabnen Helden des Volksbuchs Till E. (ſ.
Dr. Thomas Murner’s Ulenſpiegel, herausgegeben von J. M.
Lappenberg, Leipzig 1854); Für einen E., Gaukler ꝛc. ange-
ſehn. Fiſchart B. IVb, vgl. in der Flohhatz von ſeinem
gereimten E.: Was ſoll ich vom Eulenreimer melden, |
der im gereimten Eulenhelden | den E. ſteckt zum Zweck |
allen Schälken im Bubeneck ꝛc. Dazu: Ich bin ein bischen
eulenſpiegeliger Natur. Heine Sal. 3, 396; Wie er
euch Dies auf gut Eulenſpiegeliſch [nach dem Wort-
laut] ausrichtet. Gervinus Lit. 3, 79. ~n, intr. (ha-
ben): luſtige Streiche und Neckereien treiben: Felix
eulenſpiegelte um ſie her und trachtete in allerlei Thorheiten
und Verwegenheiten ſich hervorzuthun. G. 18, 74. ~ēī,
f.; –en: ausgelaſſen luſtiger Streich, Fopperei. Gutzkow
Königsl. 107; Immermann M. 1, 346; 434; 3, 271;
Kinkel Erz. 384 ꝛc.