Faksimile 0386 | Seite 378
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Estrich
Eſtrich, m., n., –(e)s; –e; -: ein Fußboden aus
Steinen, Gips, Lehm ꝛc., zuw. auch allgm. = Fuß-
boden (ſ. z. B. die Stelle aus König, dagegen die aus
Stahr ꝛc.): Gepflaſterte, gegoßne E–e; Das Ungeheuer ..
ſchlägt das E. mit dem Fuß. Alxinger D. 357; Streute es
auf den E. Chamiſſo 4, 249; Ein durch braunrothe Ziegel-
rauten regelmäßig verziertes E. G. 22, 217; 12, 14;
Springt das E. 85; 23, 227; „Sie verſchütten ja“ Das
köſtliche Naß auf des Hauſes geheiligten E. Gutzkow R. 6,
308; Das E. iſt vom reinſten Kryſtall. Heine Rom. 8; Das
gebohnte E. König Kl. 2, 255; Dann gießt er um des Thro-
nes Fuß den E. von Kryſtallen. Rückert Morg. 1. 49; Wie
von buntem Geſtein ſchimmernd das E. ſich hebt. Sch. 83a;
Leichtgeherzte Buben, | die laſſt das E. mit den Sohlen
kitzeln. Schlegel Sh. 1, 33; Auf des Eiſes E. Schwab 363;
Mit ihren kalten E.-Fußböden. Stahr Par. 1, 26; Blut um-
ſtrömte das E. V. Od. 24, 185; Das E. bebt. W. 20,
19 ꝛc. 2) (ſ. Boden 5) die ausgeſtakte und aus-
gekleibte Decke eines Zimmers, zum Unterſchied von 1,
auch: Schwebe-E. —, dann auch nam. ſchwzr. der
Oberboden eines Hauſes. Stalder.
Anm. Es findet ſich Eſterich, Äſt(e)rich; auch: Ruhend
auf ſilbernem Öſtrich. Mendelsſohn Pſ. 68, 31, wie bei
Friſch 1, 39a aus der Straßburger Policeiordnung; Das
Oſterich [Straßenpflaſter] aufbrechen, vgl. Schilter 652a.
Mlat. astricus, ahd. astrîh, mhd. est(e)rich ꝛc., als masc.,
ſ. Diez 30. Vgl.: A(l)ſtrak, in und um Bremen eine Art
Bruchſteine zum Pflaſtern. Brem. Wörterb. 31; und: „Aſtern“
glaſurte Floren, viereckige Ziegelſteine zum Pflaſtern der Säle
und Hallen. Soltau Wört. 5a. Dazu: Ge-éſtrichter
Fußboden ꝛc., ſ. Schmeller 1, 125.