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Erz
II. Erz als Bstw. in Zsstzg. mit Hw. und Ew., das Vorzüglichste, Erste in seiner Art bezeichnend, theils bestimmte Würden (s. E.-Amt, -Bischof, -Engel, -Herzog etc., auch -Vater), theils einen hohen Grad einer Eigenschaft, so namentl. in Schimpfwörtern, wie:
E.- Gauner, -Spitzbube etc., e.-dumm, -faul etc.; auch: E.-Aristokrat(isch), -liberal etc., z. B.: So nehmet euch E.-Narren doch, | E.-Bischöfe, E.-Jesuiten, E.-Genies, | E.-Demagogen, E.-Halunken, E.-Poltrons. Prutz Woch. 27 etc.; E.-bitterlich abgemüht. Rank Arm. 21; E.-grimmig. Tieck Nov. 7, 10: E.-halunkenhaft. V. Ar. 3, 319; E.-infam. G. 10, 210; E.-meineidig. Droysen A. 3, 51; E.-vergeßlich. 78; E.-wunderlich. Gutzkow R. 9, 219 u. v. ä.
Anm. Auch hier wie bei I. Nbnf.: An seinen Erztherzogen. Lohenstein Jbr. 4; Ein Erzthurer. Mylius (s. Danzel 97). Vgl. griech. αρze. Dazu: Erzig, a.: soviel als ursprünglich, durchaus gleich damit: Das ist das e. roth Schneiderle [der ganze Vater]. Auerbach D. 1, 386; Er ist der erzet Vater. Schmeller 1, 115. Veralt. auch: Die Erze = erzbischöfliche Würde, s. Brem. Wörterb. 1, 318.