Faksimile 0377 | Seite 369
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Epheu
Epheu, m. (n.), –s; –s: ein holziges Schling-
gewächs mit immergrünen Blättern, Hedera helix,
wildwachſend, aber auch in Zimmern, an Gittern ꝛc.
gezogen und nam. bei den Alten zu Kränzen ums
Haupt geflochten ꝛc.: E. und .. Ewiggrün durcheinander
flechten. Geßner 3, 15; Der grüne E. nur, | der mit dem
Tod ſchmarotzt ꝛc. Gottſchall G. 37; Schmiegt ſich wie der
E. zu den Äſten des Baumes hinan. Gutzkow R. 6, 28;
Zelle . . ., die alter E. krönt. H. 15, 63; Von des E–s
dichtem Schmuck umlaubt. WHumboldt 1, 356; Der E.
miſcht ſein ewiges Blatt in die wallenden Locken der Dichter.
Platen 4, 34; Des E–s .. waren drei Hauptgattungen: der
weiße oder helle .., der ſchwarze oder dunkle .., der frucht-
loſe Kriech-E. ꝛc. V. Ländl. 1, 121; Siegskränze des E–s
trägeſt du. Hor. 2, 228; Den dichteriſchen E. W. HBr. 1,
74; 77 u. o. Ubertr.: [Er] war nun das E. [ſ.
Anm.], | das meinen herzoglichen Stamm verſteckt, | das
Grün mir ausgeſogen. Schlegel Sh. 3, 16.
Anm. Ahd. (neutr.) ebewe, ephou, ephi, epfl, mhd.
epfich für E. und Eppich (ſ. d. u. vgl. Eibe, Anm.). Mund-
artl. auch: Der Ewig, Mauer-Ewig, als Bez. der immer-
grünen Pflanze. Ältre und mundartl. Formen f. und n.:
Das Wildſchwein hilft ihm mit der Epphew. Eppendorf 62
und: Das Epphew. 67; Ebhew Trauben. Ryff Th. 43;
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Ebbheu, im Elſaß (Firmenich 2, 535a), woran ſich mundartl.
„Pfau, der Mauerpfau“ ſchließt. Als neutr. wie bei Schle-
gel ſ. o., oft bei Geßner z. B. 3, 5; 10; 22; 4, 78 ꝛc.