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empor
I. Empōr, adv.:
in die Höhe: Der ungewisse Blick e. [nach dem Himmel]. Gutzkow R. 8, 480; Sein Auge lief an mir ab und e. Rückert Mak. 2, 207 etc., nam. in unechten Zsstzg. mit Zeitw. intr., tr. und refl., auch in einzelnen Zsstzg. mit Hw. (s. II.). Bei den zusammengesetzten Zeitw. steht das Ziel, wohin das in die Höhe Gerichtete strebt, gw. mit Präp. (gen, nach, zu, in etc.), s. WMüller 2, 191, zuw. auch im bloßen Acc.: Der Schimmer stieg himmel-e. Stolberg Il. 19, 360; Seit himmel-e. die Freiheit | vor dem Zwingherrn floh. V. 3, 43 etc., vgl.: Kletterte Fels empor und jähes Gebirg. Sonnenberg D. 1, 486 [an Felsen und jähem Gebirge etc.).
Anm. Ahd. In bore, inpor (Graff 3, 158), mhd. enbor (Benecke 1, 150), im ältern Nhd.: Wo es .. .ent- bor schwimmt. Ryff Th. 44; Hielten es entpor. Schaiden- raißer 13a u. o., vgl.: emperen [entbehren]. Luther 5, 269b; empfallen. 271a und b; embieten. Stumpf 343b; 406a etc. Vereinzelt noch bei Rückert entpören st. empören. „Por. Dieses Simplex, von welchem wir Porkirche, Porwisch, empor haben, kömmt bei unserm Dichter [Logau] als ein Hw. vor und bedeutet soviel als: die Höhe. Zweite Zugabe 47: Wer bei Hof am min(d)sten wäget, | steigt am meisten in die Por.“. L. 5, 336. Vgl. Schmeller 1, 192; Stalder 1, 205 und s. Bürzel. Veralt.: Empōrling, adv., von oben herunter: Da man Einen emborlingen die Stegen über abwirft. Keisersberg 7 Schwert. G. 3.