einzel
Einzeln
Einzelheit
Einzelnheit
Eīnzel(nEīnzel(n), a.:
was für sich allein ist, od. genommen (betrachtet) wird; von Andern getrennt und abgesondert, nicht damit in Verbindung und Zusammenhang stehnd, nicht zu einer Gemeinschaft, Gesammtheit gehörig, oder zu einem Ganzen verbunden; nicht auf das Ganze, sondern nur auf Theile desselben, auf Besondres bezüglich; hier und da, zerstreut vorkommend etc.: Es soll kein einzeler Zeuge wider Jemand auftreten. 5. 19, 15; Es ist ein E–er und nicht selbander ... Wenn Zwei bei einander liegen, wärmen sie sich, wie kann ein E–er warm werden? 4, 8 ff.; Ich bin unfruchtbar, e–en, vertrieben. 49, 21: E. nach einander will ich sie vor dir herausstoßen. 2. 21, 30; Der Einzle thut genug, wenn er, was an ihm ist, die Sachen wieder in die Richte schiebt. H. 1, 1, 181; Ich bin ein e–ner [unverheiratheter] Mann. Soll 2, 356 Br. 2, 94); Hab’ ich die Barschaft gerettet und meinen Körper, so hab’ ich | Alles gerettet, der e–ne Mann entfliehet am leichtsten. 5, 17; Konnten e–n [nicht bloß im Großen und Ganzen, sondern im Besondern] erfahren, wie bitter die schmerzliche Flucht sei. 8; E–n oder auch geschaart. 10, 280; Die Männer denken mehr auf das E–ne ..., die Weiber .. mehr auf Das, was im Leben zusammenhängt. 15, 7; Im Ganzen können wir Vieles aufopfern, aber uns im E–nen herzugeben etc. 15; Wie e–n die brauchbaren Leute gesäet sind. Merck 1, 344; Es giebt nichts E–nes in der Sprache, jedes Element kündigt sich nur als Theil eines Ganzen an. 3, 252; Alle e–n und ungepaart. M. 1, 377; „Nicht das Ganze ..., aber wohl diesen und jenen Theil.“ Gut; doch welches sind denn diese e–n Theile? 6, 420; 12, 261; Im E–n. 3, 379; Nicht auf die Gesellschaft wälze du | allzuleicht des E–nen Verbrechen ... Seiner Schuld ist jeder Einzle schuldig. 12; Jedes einzle Lob .. verliert sich in des Herrschers Ehre. 1, 158; „Wir könnten Viel, wenn wir zusammen ständen.“ | Beim Schiffbruch hilft der E–ne sich leichter. 521b; Sträubte jedes einzle Haar empor. Haml. 1, 5; Verstorben e–n allesant. Ps. 78, 14 [Alle, Jeder für sich, zerstreut]; So e–n und so jung | du hier mich siehst, — was du bereits erfahren, | verkündet laut genug, daß Einer mit mir ist, | der mehr vermag. 20, 127; Ein einzler Biedermann wird immer noch gesehen. 168: E–ne Schillinge (im Ggstz. z. B. zu den Markstücken); Die e–nen Umstände (das Detail) etc. — E. = alleinstehnd, grenzt zuw. nahe an betontes „ein, einzig“ (s. d.), z. B.: Unsere Aufmerksamkeit, welche diese letzte schreckliche Nacht ganz fordre, durch das Unglück eines e–n Bürgers [im Ggstz. zum gesammten Troja] nicht zu zerstreuen. 6, 418; 6, 232b; Um einen e–n Mann welch ein Weltendebrand! Rost. 84a; Ich schwör’ auf keinen e–n Mann, | denn Einer bin auch ich. 118; Wofern euch [vereinten Freiern] .. behaglicher scheint .. des e–en Manns Erbgut .. zu verprassen. Od. 1, 378; Stehend dem e–en Mann als e–er Th. 22, 65 etc. Seltner: Sie werden lange unübertroffen bleiben und e. in der Welt sein. A. 1, 27; Zumal wann einzeler Trost [das einzige Kind] dem Vater wird entrissen. 2, 37 etc. od. = bloß, nur: Dienete 7 Jahre und dauchten ihm, als wären es e–e Tage [nur Tage, nicht Jahre]. 1. 29, 20; In eitel Lust und Pracht | 2 volle Jahre wie e–ne Tage verbracht. Wenn nicht mehr dann die e–e Schrift [nicht mehr als nur die Schrift] .. gelten sollte. B. 27a etc. — Dazu:
Eīnzel(n)heitEīnzel(n)heit, f.; –en; selten: das Einzeln-sein, gw.: etwas Einzles, Besondres, oft ein einzler Umstand (Detail): Man gelangt nicht zum Gemeinbegriffe, weil sich Alles in Einzelheiten auflöst. SchV. 23; Das Stück in allen Einzelheiten nacherschaffen. 151; Diesem Meister höchstens nur Einzelnheiten absehen. G. 2, 135; Ein Volk . . ., Т 4 im Innersten zerrüttet, in lauter Einzelnheiten getrennt. 25, 15; Die .. Gegend war zu bescheidenen Anlagen und eigentlich ländlichen Einzelnheiten höchst geeignet. 18, 109; Ein ganzer, großer Eindruck .., weil er aus tausend harmonierenden Einzelnheiten bestand. 31, 8; Die Sprache, wodurch man die Einzelnheiten eines gewissen Kreises bezeichnen will. 37, 247; Sie hatte angenehme Einzelheiten, welche aber ein sehr unangenehmes Ganze bildeten. Verm. 1, 22; Vortreffliche Einzelnheiten. Sal. 1, 50 etc.
Anm. Aus ahd. einaz entstand (wie durch die Silbe ig“: einzig, s. d.) der adverb. Dat. der Mz.: einazêm, daraus mhd. einzen, einzel, wovon wieder im adverb. Dat. der Mz. einzelen (s. o. 49, 21). Danach erklärt sich das häufige e–n auch als Ew. (doch als Bstw. meist Einzel-, z. B.: E.-Bach. Leb. 2, 183; -Beitrag. 3, 354; -Ereignis. 2, 52; -Musterung. 40; -Gespräch. 3, 212; -Wesen etc., vgl. Albern, schüchtern, düster (n) etc. — Veralt.: Die entzelen Messen oder Privatmessen. 6, 458a etc. — Im Plattd. entspricht: Enkel(t) z. B. in den Blechhämmern von einfachen Blechen; in Hamburg: Enkelte Schillinge, im Ggstz. der Markstücke (s. 1, 308) etc. — Eine Steigrung kommt dem Begriff nach nur selten vor, z. B.: In das E–ste [genaueste Detail] einer Sache eingehn; Synthetischer Fortgang von den einzelnsten Theilen zum Ganzen. Päd. 3, 1, 81 etc.
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