Faksimile 0363 | Seite 355
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einig Einigkeit
I. Ēīnig, a. (~keit, f.; –en): übereinſtimmend,
in Ubereinſtimmung, ohne Zwieſpalt (vgl. II. Ein 1g
und h und Einheit); nur noch ausnahmsweiſe zuw.
= „Eins“, wie Dies öfter = e. ſteht (vgl. Drei-e.):
Man war Handels e. geworden. Dingelſtedt Hept. 2, 116;
Sch. 263a; So werden wir vielleicht des Handels e. G. 9,
217; Auch bin ich .. in mir ſelbſt e. geworden. 18, 40;
Daß die Bürgerſchaft über die Sache nicht e. geworden. Hebel 3,
450; Daß allein ein Gott ſei, dazu alſo e. und unzertheilich,
daß nichts E–ers ſein könne. Luther 8, 15a; Wir ſind Feinde
vor Gericht, | hier ſind wir e. Sch. 528a; Wir ſind ein
Volk und e. wollen wir handeln. 529a; Ein Deutſchland
wär viel, groß daſtehn’ würd’ es und mächtig, | e–es Deutſch-
land iſt Einiges (ſ. III), Einiges: keins. Xenien d. Gegenw.
97. Wirlebten ſehr in E–keit. G. 8, 66; Eine E–keit, einen
Zuſammenhang ihrer Theile. 15, 39; Mich mit mir ſelbſt
wieder zur E–keit gefunden. 295; Wann ſich die E–keit des
Brudervolks zerſchlug. Rückert Roſt. 89a; Epheſ. 4, 3 ꝛc.;
Bürger-E–keit. Kinkel 85 ꝛc.
Zſſtzg., z. B.: All-: verſch. Alleinig (ſ. d.): Jch
will alſo nun gleich bemerken, daß, wenn ſtatt der All-Einige
der Drei-Einige geſagt würde, Dies nur der beſtimmtere Aus-
druck des All-Einigen ſein würde. Schelling 2, 2, 76; Den
höchſten Gott, welchen ſie mit dem All für Eins, d. h. eben
für die höchſte Einheit des All, die höchſte All-Einigkeit halten.
394 ꝛc. Drei-: worin drei Gegenſtände oder Per-
ſonen zur Einigkeit oder Einheit verbunden ſind: Krieg,
Handel und Piraterie | d. ſind ſie, nicht zu trennen. G. 12,
274; Es iſt die D–keit der Liebe, in der das Ich in dem ge-
liebten Du untergehen möchte, um das Ideal aus ihm zu er-
zeugen. Lewald Ferd. 2, 36 ꝛc., am gewöhnlichſten in der
chriſtlichen Glaubenslehre von Gott, inſofern in dem
einen höchſten Weſen drei Perſonen vereinigt ſind-
vgl.: Den dreimaleinigen Gott. Tieck 2, 31 und ſo:
Die D–keit, dieſes höchſte Weſen ſelbſt, wie die gedachte
Eigenſchaft desſelben, vgl. Dreifaltig, Dreiheit, Drei-Ein-
heit. So auch: Für den dreieinen Gott. Lohenſtein Himm.
11; Antworte mir im Namen des Dreieinen. Sch. 749b.
Scherzh. bildet JP. den Ggſtz.: Von dem Dreifuß der
äſthetiſchen Dreiuneinigkeit. 41, 10. Gēīſtes-:
Von g–en Völkern wird der Vortheil, daß ihre Literatur eine
gemeinwirkſame .. iſt, durch einen .. bedeutenden Übelſtand
erkauft. Monatbl. 2, 226b. Herz-: Vertraute Män,
ner .., die h. ſind mit uns. Sch. 524b = im Herzen einig.
Verſch.: Daß das Mädel .. den Tod oder den H–en aus-
bittet. (ſ. Einig II) = der der Einzige, Alleinige in
ihrem Herzen iſt. Stámmes-: In einem ſt–en Volke.
Auerbach Tag. 10. Stóff-: Indem ich die Quarze [Kry-
ſtalle] als die ſt–en Naturkörper den mehrſtoffigen Pflanzen
und Thieren gegenüberſtelle. Volger EE. 465. Ún-:
Über dieſe wichtigen Angelegenheiten wurden ſie ſich ſelbſt un-
e. Stilling 4, 173; Hierüber gerieth er mit ſeinen beſten
Freunden, wo nicht in U–keit, doch in Zwieſpalt. G. 31, 76;
In den U–keiten der Chriſten. 14, 250 ꝛc. Veralt.: Sie
lehren aus u–em Herzen [„Doppelſinn im Herzen“. Mendels-
ſohn]. Pſ. 12, 3. Drei-u., ſ. Dreieinig u. ä. m.
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