Faksimile 0355 | Seite 347
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Eiden
Ēīden (veralt.): 1) intr. (haben): einen Eidleiſten,
ſchwören: Schwören und e., daß die Balken krachen. Luther
6, 164a ꝛc. 2) tr.: Einen e., ihm den Eid abnehmen,
ihn dadurch verpflichten, be-, ver-e. Grimm Weisth. 3, 357.
Zſſtzg. mit der Nbnf.: Eidigen, z. B.: Áb-,
tr.: Einem Etwas a., es ihm durch einen geleiſteten Eid
abgewinnen; Einem Andern abgeeidet. L. 5, 144 (Logau);
Sie procedierten, eidigten dem Teufel die Hölle ab. Gotthelf
Sch. 257. Be-, tr.: 1) [1] beſchwören: Eine Aus-
ſage b. 2) [2] Welche von dem Richter zu beeiden ſind.
Möſer Ph. 4, 130; Beeideter Meſſer, Probierer ꝛc. 1, 312;
Zum Lordlieutenant von Irland beeidigt. B. 411b; Dem
Staat in der Kirche beeidigt. V. 1, 143; Beeid(ig)ung.
Ver-, tr. [2]: durch einen Eid verpflichten: Den Fein-
den verwandt und vereidet. Luther 8, 4a; Der großen Frau
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zu Zürch bin ich vereidet. Sch. 530b; Vereidigter Makler;
Die Truppen ver-e.; Sein Wink iſt Vereidung. Matthiſſon
251 ꝛc.