Faksimile 0354 | Seite 346
Faksimile 0354 | Seite 346
Eichhorn
Ēīchhorn, n., –(e)s; Eichhörner; Eichhörnchen,
lein; -: (vgl. Horn 7) ein in Wäldern von Knoſpen,
Samen, namentl. aber von Eicheln, Bücheln, Nüſſen ꝛc.
lebendes, durch munteres, behendes, affenhaft-poſſier-
liches Weſen ausgezeichnetes Nagethier mit zweizeili-
gem, buſchigem, langem Schwanz, von verſchiedner Fär-
bung, die bei uns gewöhnl. roth, Sciurus: Munter,
behende ꝛc. wie ein E.; Er hat’s im Mund, wie das E. im
Schwanz [von einem Prahler]; Verliebt wie ein Eichhörn-
chen. vHorn Schmj. 47; Die Eichhörnchen von Norddeutſch-
land, Schweden und Rußland werden im Winter ganz grau,
ihr dichter und länger behaarter Pelz unter dem Namen
Grauwerk bekannt. Tſchudi 199 [vgl. Fehe] ꝛc. Das
fliegende oder Flug-E., Sc. volans, mit einer es bei
weiten Sprüngen unterſtützenden Flughaut, in Sibi-
rien. Das Schweizer- oder Erd-E., Sc. carolinensis,
in Karolina in Erdlöchern lebend, nach der einem
Schweizer Bruſtlatz ähnlichen Färbung (ſchwarz und
weiß geſtreift) benannt. Livree-E., in Amerika,
mit weißen Streifen. Palm-, Zwerg-E., Palm-
ratze, Palmiſt, Sc. palmarum, auf Palmen lebend.
Rieſen-E., Sc. giganteus, in Oſtindien, ſo groß wie
eine Katze u. ä. m.
Anm. Ahd., mhd. eichorn, plattd. Ekern, Ekerken, Katt-
Ekerken, Katt-Eik, auch hochd. Eich-Katze und zuw. Eich-Haſe
(Schmeller 1, 244), ſchwerlich entſtellt aus frz. écureuil, ſon-
dern wohl vom Aufenthalt in Eichwäldern benannt; die
letzte Hälfte ſcheint urſpr. nur Endung, vgl. Ahorn aus
acernus ꝛc.