Faksimile 0354 | Seite 346
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Eichel
Ēīchel, f.; –n; –chen; - (ſ. Ecker): 1) die läng-
lichrunde Frucht der Eiche, namentl. zur Schweine-
maſt, doch z. B. auch als Kaffe-Surrogat ꝛc. dienend:
Seine Früchte, ſo Eckern oder E–n genannt werden. Döbel 3,
5a ff.; Die Wintereiche bringt die kleinen und runden kurzen
E–n, welche .. bitterer ſind, auch zur Maſt für ſchlechter ge-
halten werden, die Sommereiche .. größere, auf langen
Stielen; die erſtern ſind .. unter dem Namen Berg-,
Klump- [auch: Kluppert-, Trauben-] oder Harz-
E–n, die letztern als Dachs- oder lange E–n, wegen ihres
langen Stiels Stiel-E–n und als die beſten Maſt- oder,
Ferkel-E–n bekannt. Krünitz 10, 213; Feier-E., eine
ſpäter reifende Art. Es hat ein blindes Schwein eine E.
gefunden. Sch. 109b; Den Schweinen . ., welche ſich mä-
ſten .., eſſend der nährenden E. Gewächs. V. Od. 13,
407 ꝛc. 2) übertr. auf Ahnliches. So heißt E. auch
die eßbare Kaſtanie (W. 29, 214), die Frucht der Buche
(ſ. Büchel) Buch-E., die Erdnuß (ſ. d.) Acker-E., eine
vielſchalige Muſchel Meer- oder See-E. ꝛc., in den
deutſchen Karten die Blätter, worauf E–n abgebildet
ſind: E–n-Acht, -König ꝛc.; Die E–n-Sau. Man hat
ihm in die Kart geſehen und die Schellen und die E–n, dar-
auf er wartet, ſind verworfen. Fiſchart B. 21b; ferner
eichelförmige Verzierungen an Geldbörſen, Pfeifen u.
Degen-Quaſten ꝛc.; auch der vordre Theil der männ-
lichen und weiblichen Ruthe.
Anm. Ahd. eichilâ, mhd. eichel. S. Eiche, wie zuw.
auch die Frucht ſelbſt heißt (Brem. Wörterb. 1, 299), u. vgl.
Schmeller 1, 25 und „Dehel, Dechel“ ꝛc. 361. S. auch:
E.-deutſch, -Laub, -ganz, -weiſe ꝛc. Hierzu auch: Eiche-
licht, a.: Das Fleiſch wird . . . in e–es und in mäuſichtes
[muskulöſes] getheilt . . . Das e–e in den Brüſten, in den
Geilen. Garzoni 360b, vgl. mandelicht, d. h. drüſig, nach
lat. glandulosus (veralt.); ferner: Eīcheln, tr.: mit Ei-
cheln verſehn: Von geeichelten | Laubkränzen All’ umhüllt die
Scheitel. V. 3, 5; Beeicheln, namentl. in der Wappenk.:
Beeichelte Bäume.