Faksimile 0345 | Seite 337
Dutte
Dútte, f.; –n; Düttchen, lein, elchen:
die weibliche Brust, Zitze: Es gedeih uns früh und spat, | wie dem Kind die D. Daumer 1, 131; Haben zween [masc.] Dütten an der Brust. Eppendorf 57; Den Dutten [masc.] saugen. Frank Last. B. 3b; Wie ein junges Kind an der Dütten. Kaisersberger Narr., 3; Wir werden nicht geboren mit D–n als ein Weib. Opitz 2, 258; Die Wärzlin der D–n an den Thieren. Ryff Th. 31; Haben zwo [fem.] Dotten auf der Brust. 56 (vgl. Eppendorf); Düttlein, wie wir Andern hat sie nicht. V. Ar. 3, 51; Die Düttelchen dir anzutasten. 372.
Anm. S. Frisch 1, 213b; Schütze 1, 274; Schmeller 1, 405, wo z. B. auch angeführt ist: Duttig, a.: Zitzen habend; groß-d.; schlapp-d. etc.; ein-, zwei-d. etc. nach der Anzahl der Zitzen, woran gemolken oder gesogen werden kann. Ferner: Dútt-en, eln, Dūtteln, saugen; s. Dudeln u. Dute, Anm. Das Wort, wofür man in Mecklenb. bemerkenswerth ohne Artikel „Titte“ hört: Das Kind will T. haben; Ihm T. geben etc. gehört wie das gleichbed. τíτπ (titthe), mamma (lat. = Brust), Pappe (als Kinderspeise) u. ä. m. zu den Naturlauten lallender Kinder. S. auch Tüttel. Vielleicht gehört auch: „Ditjen, neugebornes Kind“ (auf Helgoland, s. Frommann 3, 29), wie Ditti (schwzr.) Kind s. Docke Anm. und vgl. Ditte hierher, jedenfalls mag das mecklenb.: Kāhl-Dutte, f.; –n als Bez. der noch ganz oder größtentheils ungefiederten jungen Vögel (der „kacken“ Vögel) hier erwähnt werden. Zu anderm Stamm aber gehört: Duttern, intr. (haben), schwzr., pochen, klopfen: Da dutterte ihm das Herz. Gotthelf G. 273; 288 (s. stottern).