Faksimile 0334 | Seite 326
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dudeln
Dūdeln, intr. (haben) und tr.: andre Muſik als
mit Saiteninſtrumenten [vgl. klimpern, fiedeln] machen,
ſingend, pfeifend, flötend, orgelnd ꝛc., oft in verächt-
lichem Sinn: Es ludeln und d. die ſchweifenden Pfeifen.
Clajus (Schottel 910); Ein Sonettlein haſt du ſelbſt gedudelt.
Uhland 177, vgl. V. 4, 167; Wenn ihr ihnen ein luſtiges
Stück zu der Mahlzeit | dudeltet. 1, 142; 60; Junge mit
einer Drehorgel, der uns die Ohren voll dudelt. Vogt Oc. 1,
215; Du, dudel’ mir ein Liedchen! Werner Luth. 305;
Ordentliches von Muſik, das nicht gedudelt und gefiedelt iſt.
Zelter 1, 206. Zſſtzg. (vgl. die von ſingen, pfeifen
ꝛc.) z. B.: Ausgeziſcht und ausgedudelt [durch Ziſchen
und D. ausgehöhnt]. V. 3, 107; Dudelte [ſang] eine
jener hübſchen Arietten vor mich hin. Kühne Freim. 106;
Seinem Knaben die Töne der Rohrpfeife vor-d–d. G. 31,
162; Nach-d. Prutz DM. 1, 2, 610 ꝛc.
Anm. Tonw. ſ. Dideldumdei, vgl. Stalder 1, 324
(Man düderlet [ſpricht durcheinander, munkelt] Allerlei. Gott-
helf Sch. 67; G. 147); duten ꝛc. Dazu: Dūdler,
m., –s; uv.: verächtliche Bez. eines Sängers, Lautenſpie-
lers ꝛc.: Ramler F. 3, 190; V. Sh. 3, 370. Gedūdel,
n., –s; 0: Lyriſches G. Börne 1, XXII; Liebliches G. G.
6, 79; G–e. Immermann M. 2, 250; G. = Jodeln. Kohl
Alp. 2, 45; Rückert Mak. 2, 196 ꝛc. Dudelēī, f.;
–en: Wenn uns nur Eduard mit ſeiner Flöten-D.–ver-
ſchonte. G. 15, 111; Klimperei und D. Jahn M. 298;
D. und Ohrenzwang. Thümmel 8, 74; Was ſchere | ich mich
um ſeine [des Vogels] D. W. 12, 73 ꝛc. Ferner: Dudel-
Walzer. Gutzkow 3, 179; -Sack (ſ. d.) ꝛc., wie obſcön
Dudel, m., das männl. Glied bezeichnet. Mundartl.:
Dūdeln noch 1) „viel trinken, oft ſaugen“. Stalder 1, 324,
auch in Mecklenb.: Sich einen [Rauſch] an-d. ꝛc.; Betudelt
[betrunken]. Baggeſen 3, 252; viell. zu Dutte, doch vgl.
pfeifen und Flöte 3. 2) langſam ſein, duſeln (ſ. d.).
Duft