Faksimile 0334 | Seite 326
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ducken
Dúcken, tr., refl. und intr. (haben): nieder-
drücken, ſich ſchmiegen, beugen. 1) tr.: Der Hahn duckt
die Henne. Schmeller 1, 357; [Der Vogel] duckt den Kopf
unter die Flügel. Auerbach Ab. 210; So zuckte ich, den Kopf
d–d, die Achſeln. G. 23, 310; Ducke [ſchmiege] dein Köpf-
chen an mich. Kinkel Erz. 156; Lauſchte geduckt. Gutzkow
R. 4, 147; Sprang hier mein geduckter Reiſegefährte auf.
Thümmel 1, 17 und ſo oft im Partic. Auch: Das Duck-
nacken [den Nacken ducken], das Kalmäuſern. Jahn M.
301; vgl. Duckmäuſer. 2) refl. ſehr oft, z. B.:
Darunter ſich nicht bucken noch d. Fiſchart B. 48a; Das
Repphuhn duckt ſich unters Rohr. Freiligrath 1, 437; 2, 297;
Bis .. . ſie ſich unters Joch geduckt. G. 3, 128; Der Ritter
duckte ſich hinein. 134; Ob ſich der Nacken dieſem Joche bie-
gen, ob er ſich vor dem Beile d. ſoll, kann einer edeln Seele
gleich ſein. 9, 217; Dann duckte er ſich kaurend und druckte
ſich ſchaurend. Rückert Mak. 1, 201; Die Sproſſen des
Frühlings, die noch in der Knoſpe ſich d. Tſchudi Th. 196;
Duckten ſich wie getretene Hühner. Zelter 2, 151.
3) intr.: Daß er d. und kriechen muß. Forſter Br. 1, 265;
[Der Falke] duckt ins Heideland. Freiligrath 1, 83; 283; Am
Ende duckt, am Ende dient der Schlechte. G. 3, 103; Was
duckt und guckt ihr? 12, 295; Nun ſchmuck und ducke vor
mir. V. Sh. 3, 426; Den d–den Laurer. Ov. 2, 292; 1,
306; Der Geiſt der Kindlichkeit duckt dem . . . Ceremoniell.
Br. 2, 113 ꝛc.
Anm. S. Dieb und tauchen, auch Tücke, mundartl.
„duckeln“, mit heimlichem Betrug umgehn. Schmeller 1, 357;
Friſch 2, 393c. Dücker [Laurer]. Rückert Mak. 2, 33;
auch eine Antilopenart, Antilope mergens. Giebel 320 (ſ.
Düker und vgl. Schmeller 1, 357); Dúckſam [ſchmiegſam].
Zelter 2, 153 ꝛc.
Zſſtzg. z. B.: Āūf-: aus geduckter Stellung em-
porkommen, auftauchen: Ein Aberglaube duckt auf. Tieck
NKr. 4, 160; Duckt ſich auf. Novalis 1200; Es kann keine
gefährliche Affäre a., ſo werde ich gleich daran geſetzt. Schle-
gel Sh. 6, 212 ꝛc. Āūs-: (veralt.) ſich duckend aus
Etwas herausziehn, losmachen. Lohenſtein Arm. 1, 28 ꝛc.
Eīn-: Der Geier ſitzt eingeduckt. Tſchudi Th. 345;
118 ꝛc. Hinúnter-: Lenau 2, 186. Nīēder-:
G. 6, 157; Sich n. Forſter R. 1, 63 ꝛc. Unter-:
Auerbach D. 4, 52; Das laſſe ſich von jedem Gendarmen
unterduken. Leb. 2, 253; Wenn es wieder ſo donnert, wie
vorher, ſo weiß ich nicht, wo ich u. ſoll. Schlegel Sturm 2,
2. Ver-: Da ſteht der junge Menſch verduckt [ver-
ſchüchtert]. G. 3, 146 ꝛc. Vōr-: ſich duckend nach
vorn beugen: Wie das Ungethüm da vorgeduckt hinunter-
würgt. Droyſen Ar. 1, 17.