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dröhnen
Drȫhnen, intr. (haben):
1) schütternd tönen; erschüttern und erschüttert werden: Rief d–d eine Stimme. Chamisso 4, 26; Mag des Lebens Erzklang | durch die Seele d. G. 4, 43; Wenn’s im Innern sehnt und dröhnt, | geb’ ihm ein Gott, zu weinen. 3, 74; Das Haus zitterte manchmal und die Balken dröhnten. 19, 8; Der fürchterlich d–de Klang abgefeuerter Haubitzen. 25, 25; Dem d–den Amboß. Heine Lut. 1, 21; Äxte zimmernd an Maschinen d. Lenau Alb. 110; Die Erde thrönt. FrMüller F. 152; Ein Erdstoß ...; Paläste d. Platen 4, 293; Schreiben macht mir noch einigen Schwindel und D. [des Kopfs]. Rahel 1, 160; Als sie geächzt und gedröhnet. Rückert Nal. 102; Es horcht der Hirt, unwissend, wo es dröhne, | .. dem Getöne. Sch. 32a; Das Kriegsgetümmel, wovon die Erde dröhnte. Schlegel Mißd. 43; Sterberöcheln, | das, leise zwar, ins Mark, das innre, dröhnet. Werner Febr. 7 etc. Hellgellenden Schalls aufkrachen des Eismeers | Dröhnungen. Baggesen 1, 217. 2) eintönig und gedehnt sprechen: Doch dröhnt die Alte hustend fort | mit ihrem langen Tand. Matthisson Anth. 7, 105; Brem. Wörterb. 1, 256; 261; Schütze 1, 260. Vgl.: Was dröhnsest [zögerst, trentelst] du so lang? Kurz Sonn. 40. 3) tr. (s. 1, vgl. Gellen 2, Tönen etc.): Der Käfer dröhnt nur dort noch seinen Flug. Seume Gd. 4, lässt ihn dröhnend schallen.
Anm. Wohl Tonw., wie span. tronar, donnern (s. d.) etc.
Zsstzg. z. B.: An-: dröhnend herankommen, anstoßen etc.: Jetzo rollte herab .. im Sturz dreimal a–d ein Schneefall. Baggesen 1, 195.
Āūf-: Oftmals dröhnet der Bord von der schlagenden Fluth mit Gekrach auf. V. Ov. 2, 225 etc.
Durch-: tr.: Tönet laut in schärfern Tönen, | die das breite Meer d. G. 12, 144.
Er-: intr. (sein): Der Wald erdröhnte v. dem Sturmgebraus. Chamisso 4, 98; Ein Stoß ... e–d durch das schwache Bretterhaus. 156; 54; Mit Erdröhnungen .. der Eisoberfläche verbunden. Volger EE. 154. Hêr- etc.: Daß die Betglocke vom Thurme herniederdröhnte. Klencke Gsp. 1, 44 etc.
Nāch-: Seine [des Tons] lange n–den Schwingungen. G. 19, 242; Soll der Himmel | n. ird’schem Donner. Schlegel Haml. 1, 2.
Nīēder-: intr.: herniederd.; aber auch tr.: Wo Eines will das Andre n. Rückert Weish. 3, 149.
Über-: tr.: an Dröhnen übertressen etc.
Ver-:
1) intr. (sein): dröhnend verhallen: Die Donner verdröhnten als mattes Echo. Waldau Nat. 1, 38 etc.
2) tr.:
a) beim Fallen etc. Etwas erschüttern, z. B.: Sich das Steißbein ver-d. Goltz 1. 96; Als wenn ihm Einer mit der Axt den Kopf verdröhnt hätte [vor den Kopf geschlagen]. 2, 315; 1, 206; Vertrönte Leute. Matthesius 55a, die von ihrer Besinnung Nichts wissen etc.
b) [2] Die Zeit ver-d., mit eintönigem langsamen Reden verbringen. intr. (sein): Dröhnt eine Hummel vorüber. Körner Sch. 3, 323; Als er [der Eisenbahnzug] vorübergedröhnt war. Gutzkow R. 5, 373 U. ä. m.
Vorǖber-: