Donner
Dónner, m., –s; uv.:
1) ein laut tönender, mächtig erschütternder Schall, ohne näher bestimmenden Zusatz, gewöhnl. der den Blitz begleitende beim Gewitter und daher übertr. auch für den zündenden Blitz selbst: 37, 4; Da er schrie, redeten sieben D. 10, 3 u. v.; Ich war wie vom D. gerührt. 4, 276; Mit dem D. des Grobgeschützes. 5, 178; In den Jubel von allen Schiffen mischte sich der D. der ersten Lagen. Y. 1, 34; Ha, wie jagt da das Mainottenschiff ihm | dicht hinan mit lauten, wilden D–n. 562 Die D. Gottes schallen. 232 Dem Fels entlockt dein Eisenschuh | des Echo’s D. 632 Mit einer Stimme, D–n zu vergleichen. 637 etc.; Bebet vor diesem D. [erschütterndem Wort]: Ich hab ihn erschlagen. 1, 181; Vorwürfe, die wie ein D. meine Seel’ erschüttern. 29; Wenn jetzt alle D. rollen | und der ganze Himmel leuchtet. 4, 15; Wie der D. [s. Blitz 2b] saß er auch wieder. 9, 83; An den der Niagara | den D. selbst verlor. 1, 11; Wir fuhren wie der D. in die Höhe. V. 10; Der D. [drohende Groll, Zorn] saß ihm auf der Stirn. 14; Da brach der eingeschloßne D. [Grimm] los. F. 215; Wollt’ auch Demosthenes .. sie retten durch seinen D. [erschütternde Rede]. 7, 27; In den Kerker | hat der D. eingeschlagen. 1, 305; Siebenunddreißig Jahre sind es, so die Zahl der D. [Kanonenschüsse] meint. 2, 287; [Als er] den Mördern in das Ohr den D. seiner Stimme | und seines Schwertes Blitz ins Auge dringen ließ. 2, 16; Dragoner rasseln in den Feind | und seine D. [Geschütze] ruhn. 7b; Der D. stürzender Paläste kracht. 32b; Des D–s Wolken hangen | schwer herab auf Jlion. 62a; Ein Regenstrom aus Felsenrissen, | er kommt mit D–s Ungestüm. 80b; Auch aus entwölkter Höhe | kann der zündende D. schlagen. 510b; Jch fordere Genugthuung; finde ich sie bei Ihnen oder hinter den D–n [Machtworten] des Herzogs? 146b; Unter den D–n des Throns, wo die Räder der Regierung ewig ins gellende Ohr krachen. 147b; Das hurtige Schiff mit flammendem D. | schlagen. Od. 12, 387u. v. ä. — So auch Zsstzg., z. B.: Fluthen-D. 2, 190; Geschützes-D. 4, 48; Kanonen- D. 6, 22; 6, 17; Lawinen-D. Alp. 1, 266; 1, 67; Kein Psalmen-D. spricht so laut. ꝛ 2, 51; Vom Pulver-D. eingewiegt. 4, 29; Schlachten-D. ebd.; Daß die Revolution über uns schwebt mit ihrem Vernichtungs-D. gegen die Monarchie. W. 3, 134 u. v. ä. —
2) wie Blitz (s. d. 2c) oft als Ausruf des Fluchs, der Ver- und Bewundrung (vgl. Wetter, Hagel, Teufel etc.): Fahnenmalefiz-D.! D. 4, 185; Potz Herrgöttles D.! Nem. 1, 241; Himmel-D.! Erz. 1, 25; Da erhob sich im Hause sogleich ein D. und Wetter! [Gefluch etc.] 1, 1, 731; Blitz, D. und Hagel! seid still! 113b; Daß mich der D. [Teufel] da weghatte! 118a; Einen Tonner [Teufel] mit dem andern vertreiben. B. 51a; Hü, du D.! [verfluchtes Pferd]. Sch. 290; 283; Zuletzt hänge ihm der alte D. [verdammte Kerl] noch einen schlechten Namen an. U. 198; Dem D. will ich es sagen. 284; 2, 162 u. o.; namentl. auch oft als Bstw.: Ja, blaues D.- Maul. 192a (s. 325a); Der D–s-Kerl! Mus. 1, 201 [bewundernd]; Du D–s-Schelm. Sch. 191; 268; Dem D–s-Pfarrer. 235; Ihr seid eine D–s- Frau. 384 u. o. — Euphem.: Beim Dolder! U. 1, 319; Dolders-Hexe. 285; G. 311 etc.; Das dundersnette Madel. Nem. 2, 47; Du donstig Bubennarr! [verdammtes Mädchen, das in Buben vernarrt ist]. G. 53; 54; 230 etc. — Dazu: Dönnern (vgl. wettern), fluchen: Donner! muß ich nit? schreit der Mann und geht d–d ab. Sch. 95; Die ganze Welt voll himmel- d–n. U. 2, 233; Sch. 4; 104; 225 etc. — Ferner: Don- nermäßig [verflucht] zugerichtet. grL. 2, 99; Warum stellt ihr euch denn jetzt so donnermäßig dumm an? Stillfr. 1, 202.
Anm. Vgl. lat. tonare, ferner tönen (s. d. u. dröhnen), s. 1, 383. Ältre Formen: Schlug der Donder in ein Stall. etc., ferner (vgl. engl. thunder): Im Kriegesthunder. 4, 16; Ar. 1, 36 etc., vgl.: Wenn Bacchus dumlend [taumelnd] dundert. Bibl. 4, 48).
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