Doktor
* Dókt~or (lat.), m., –s; -ōren, –s (ſ. Dokter):
1) der Titel der höchſten akademiſchen Lehrwürde in
den verſch. Fakultäten, in der Volksſpr. ohne Zuſatz
nam. = D. der Medicin, und dann allgem. = Arzt:
Heiße Magiſter, heiße D. gar. G. 11, 18; Der D. im langen
Kleide, der uns vom Katheder herab belehrt. 39, 112; Mit
uns Bauersleuten machen die D–s nicht viel Umſtände. Im-
mermann M. 4, 56; Ich bin auch ein D. in ihrer Theologie.
Luther 6, 119 ꝛc. Vor Eigennamen, wenn ohne Artikel,
auch ohne Flerionszeichen, vgl. Abt, Biſchof, Fürſt ꝛc.:
D. Meyer’s ꝛc.; Doktorin. — 2) übertr. auch: das Ab-
ſtreichmeſſer an der Farbenwalze beim Kattundruck.
Karmarſch 2, 357. — 3) burſchik. bei Bierfehden das
Maß eines Glaſes und die Fordrung auf dies Maß.
Anm. Die von Einigen verſuchte Verdeutſchung „Weis-
heitsmeiſter“ (z. B. Zſchokke 1, 241 ꝛc.) iſt begreiflicherweiſe
nicht durchgedrungen.
Zſſtzg., vgl. die von Arzt, z. B.: Der irländiſche
Streichel-D. [der durch Streicheln ſeine Kuren voll-
führt]. Lichtenberg 4, 500; Gab ihn einem ſ. g. Vieh-D. in
die Lehre. Hebel 3, 27; Waſſer-D.; Wurm-D. Sch.
117b ꝛc.
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